Outdoor: Fünf Gos und No-Gos für Camping-Neulinge
Camping kann wunderbar sein – allerdings nur, wenn alles klappt. Beachten Sie diese Tipps im Outdoor und vermeiden Sie Anfängerfehler.
Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Jahr kommen Tausende neue Campingfreunde hinzu.
- Mit der richtigen Vorbereitung läuft alles besser.
Laut Statistik gab es in der Schweiz 2022 insgesamt 87‘416 Wohnmobile und 36‘614 Wohnanhänger. Bei 8424 davon handelte es sich um Neuzulassungen. Bei vielen Käuferinnen und Käufer dürfte es sich um Neulinge handeln. Und die Zahl der Zeltbesitzerinnen und -besitzer wurde dabei noch gar nicht erfasst.
Die Vorbereitung ist das A und O
Einfach in den neuen Wohnwagen springen und losfahren? Das ist ein häufiger und vor allem schwerer Anfängerfehler. Gerade Menschen, die nicht mit dem Führen eines grösseren Fahrzeugs oder eines Anhängers vertraut sind.
Sie sollten erst einmal einige Probefahrten unternehmen. Dabei lernen sie, wie es sich im Verkehr unter verschiedenen Bedingungen verhält.
Ganz wichtig ist es auch, das Einparken zu üben, um später auf vollen Campingplätzen einfacher zurechtzukommen. Der Touring Club Schweiz bietet sogar eintägige Fahrschulungen für Neulinge mit ihrem Wohnwagen an.
Outdoor: Campingausrüstung sorgfältig planen
Ein weiteres No-Go ist es, einfach die brandneue Outdoor-Ausrüstung ins Wohnmobil oder den Kofferraum zu werfen und loszufahren. Machen Sie sich mit allen Funktionen des Wohnwagens sorgfältig vertraut und stellen Sie sicher, dass Sie sie bedienen können.
Fast noch wichtiger ist dies für alle, die mit dem Zelt ins Grüne aufbrechen. Sie sollten vor allem üben, das Zelt mit wenigen Griffen sicher aufzubauen.
Einmal outdoor muss es manchmal sehr schnell gehen, wenn sich ein Regenschauer zusammenbraut. Auch die Bedienung anderer Geräte wie des Campingkochers samt Gaskartusche will geübt sein.
Outdoor: Nicht ohne Routenplanung losfahren
Ein Grossteil der Campingfahrten findet in den Sommerferien statt. Entsprechend voll sind dann die insgesamt 298 Campingplätze der Schweiz. Zum Vergleich: Im Juli 2023 zählten sie 1'241'054 Logiernächte, während es im Juni mit 620'252 nur die Hälfte waren.
In den Ferien und bei sehr beliebten Zielen wie dem Tessin ist es unbedingt erforderlich, einen Stellplatz vorab zu reservieren.
Ebenfalls wichtig ist es, die Route vorausschauend zu planen. Grosse Fahrzeuge sind langsamer als Autos, vor allem am Berg. Da Sie im Wohnwagen die eigene Küche und Sitzmöglichkeiten dabei haben, können Sie mehr gemütliche Pausen einplanen.
So kommen Sie viel entspannter ans Ziel. Beachten Sie die Regelungen zum Wildcampen. Reservieren Sie einen Stellplatz für etwaige Zwischenübernachtungen.
Umgang mit Wasser im Outdoor richtig planen
Camping-Neulinge sollten sich unbedingt mit dem Wassersystem des Wohnmobils vertraut machen. So kann das vor der Abfahrt eingefüllte Frischwasser verloren gehen, wenn bestimmte Ventile nicht fest geschlossen sind. Dann finden Sie zwar eine Wasserlache auf dem Boden, können aber nicht die Toilette nutzen.
Ein echtes No-Go ist es, das Grauwasser (verbrauchte Wasser aus Spüle, Dusche und Waschbecken) und den Toilettentank vor der Abfahrt nicht zu entleeren. Beides muss zur Entsorgungsstation gebracht werden. Fahren Sie mit vollen Tanks los, kann sich eine widerliche Brühe mit Fäkalien im Wohnwagen ergiessen.
Das ultimative No-Go: Abfälle zurücklassen
Ob Wohnmobil auf dem Campingplatz oder Zelt in der Natur. Die wohl wichtigste Outdoor-Regel lautet: Leave no trace. Dies bedeutet, vor der Abreise den eigenen Stellplatz sorgfältig aufzuräumen und alle Abfälle zu entsorgen.
Wer mit dem Zelt unterwegs ist, sammelt die Abfälle in einer Tüte zum Mitnehmen. Dort hinein gehören übrigens auch Taschentücher und Toilettenpapier.