Outdoor: Welches ist die höchstgelegene Hütte der Alpen?
Am Gipfel der Welt – oder zumindest der Alpen – im Outdoor übernachten, ist ein Traum vieler Menschen. Hier wird er wahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Die höchstgelegene Hütte der Alpen befindet sich im Monte-Rosa-Massiv.
- Die höchste Schweizer Hütte liegt am Mönchsjoch.
Einst galten Übernachtungen in einfachen Hütten als letzte Lösung. Hartgesottene starten ihre Gipfelwanderung oft im Morgengrauen. Menschen in Not hingegen erreichen abends nicht mehr rechtzeitig das Tal.
Heute haben sie sich zu einem Trend verselbständigt. Laut Statistik des SAC gab es 2023 über 373'000 Übernachtungen in den Schweizer Hütten.
Hoch hinaus in der Mönchsjochhütte
Ein besonderes Outdoorerlebnis ist die Übernachtung in einer besonders hoch gelegenen Hütte: Hier liegen den Gästen buchstäblich die ganzen Alpen zu Füssen. Zur Auswahl stehen dabei mehrere verschiedene Optionen in der Schweiz und direkt jenseits der Grenzen.
Wer in der Schweiz bleiben möchte, kann zur Mönchsjochhütte in 3650 Metern Höhe hinaufsteigen. Die höchstgelegene Hütte des Landes ist von Lauterbach aus einfach zu erreichen. Der klassische Weg führt mit der Wengernalp- oder Jungfraubahn aufs Jungfraujoch in 3454 Metern Höhe. Noch ganz neu ist der Eiger Express ab Grindelwald zum Eigergletscher.
Von der Bergstation Jungfraujoch sind es dann noch 45 bis 60 Minuten Aufstieg über den Gletscher zur Mönchsjochhütte. Sie ist Ausgangspunkt für Hochtouren zu Mönch, Jungfrau und Eiger und bietet einen unvergleichlichen Blick über die Schweizer Alpen.
Outdoor: Die höchste bewirtschaftete Hütte der Alpen liegt in Italien
Noch weit höher hinausgeht es für Outdoorfans in Italien. Direkt hinter der Grenze im Schatten der Dufourspitze, dem höchsten Berg der Schweiz.
An seiner Südseite liegt die Capanna Margherita in 4554 Metern Höhe an der Signalkuppe (Punta Gnifetti auf Italienisch). Sie gehört zum CAI Sede Centrale Milano und wird vom CAI Sezione Varallo Sesia verwaltet.
Sie ist nicht nur die höchstgelegene Hütte der Alpen, sondern auch eine der ältesten. Schon 1893 wurde sie von Königin Margherita von Savoyen festlich eröffnet und trägt seither ihren Namen.
Sie ist eine wichtige Übernachtungsstätte im Outdoor für Wanderer und Bergsteiger im Monte-Rosa-Massiv. Sie bietet im Sommer Schlafplätze für 70 Personen, warme Küche und sogar WLAN. Letzteres ist auch ihrer zweiten Funktion als Forschungszentrum für Höhenmedizin und Meteorologie geschuldet.
Von der Schweiz aus erfolgt der Aufstieg in der Regel von der Monte-Rosa-Hütte auf 2882 Metern Höhe. Von hier geht es auf dem Moränenpfad über den Grenzgletscher an der Dufourspitze vorbei. Die Wanderung dauert etwa sechs bis sieben Stunden.
Outdoor: Übernachten im Schatten des Mont Blanc
Ein weiteres reizvolles Ziel outdoor in den Bergen ist die Refuge Vallot in Frankreich. Die unbewirtschaftete Hütte liegt in 4363 Metern Höhe an der Nordseite des Montblanc und ist nur für Notfälle gedacht.
Sie wird von der Sektion Saint-Gervais des Clubs Alpin Francais betreut. Der erste Bau entstand bereits Ende des 19. Jahrhunderts.
Dies zusammen mit einem Observatorium auf Betreiben des Astronomen Joseph Vallot. Diese wurde 1938 durch den heutigen Bau ersetzt und war für zwölf Personen konzipiert.
Heute wird es hier im Outdoor in der Sommersaison oft eng. Viele Menschen überschätzen beim Aufstieg auf den Mont Blanc ihre Fähigkeiten.
Besonders häufig wird sie für Zwischenübernachtungen genutzt, wenn der Abstieg ins Tal am selben Tag nicht mehr möglich ist.
Ausgangspunkt zum Gipfel des Mont Blanc ist die Bergstation der Tramway du Mont Blanc. Sie befindet sich an der Berghütte Refuge du Nid d’Aigle. Von hier sind es etwa sieben bis acht Stunden zur Refuge Vallot.