Outdoor: Das sind die wichtigsten Fragen rund um Berghütten
Die Berghütten der Schweiz unterstützen Outdoor-Fans bei ihren ein- und mehrtägigen Aktivitäten. Hier gibt es Antworten auf am häufigsten gestellten Fragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2023 verzeichneten die Berghütten über 370'000 Übernachtungen.
- Der Schweizer Alpen Club betreibt 147 Berghütten im Land.
Eigentlich sind Berghütten schlichte Refugien, die beim Wandern zur Rast einladen und im Notfall Schutz bieten. Bei Wanderungen im Hochgebirge werden sie gerne zur Übernachtung genutzt. So ist man morgens früh bei Tagesanbruch startbereit für den Gipfelsturm.
Schweizer Berghütten werden zum Urlaubsziel im Outdoor
Seit einigen Jahren entwickeln sich Berghütten jedoch immer mehr zum eigenen Ziel für Outdoor-Fans. Die Statistik für das Jahr 2023 zählte rund 370'000 Übernachtungen in den 147 Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC).
Dies ist ein neuer Rekord und nicht der einzige: Auch die Umsatzzahlen sind gestiegen und durchbrachen erstmals die Grenze von 10 Millionen Franken. Dabei verlagert sich die Saison immer stärker auf den Sommer: Aufgrund des milden Winterwetters und Schneemangel werden die dann geöffneten Berghütten immer seltener für winterliche Outdoor-Erlebnisse genutzt.
Sind Reservierungen in Berghütten verpflichtend?
Je voller es in den Berghütten wird, umso grösser ist das Risiko, draussen bleiben zu müssen. Reservierungen sind zwar nicht verpflichtend, aber in der Hochsaison sehr empfehlenswert. Wird eine Reservierung nicht wahrgenommen, muss sie vorab storniert werden. Ansonsten kann der Hüttenwirt eine Gebühr fordern, weil er den Platz nicht anderweitig vergeben konnte.
In Notfälle wie einem unverhofften Unwetter werden die Hüttenwirte aber niemanden im Regen stehen lassen. Bei Bedarf kann mithilfe zusätzlicher Matratzen ein Notlager geschaffen werden. Vorsätzlich sollte sich jedoch niemand darauf verlassen: Ist der Abstieg zuzumuten, dürfen Hüttenwirte Gäste auch wegschicken, wenn die Hütte voll ist.
Haben alle Berghütten eine Dusche?
Tatsächlich haben die wenigsten Berghütten eine Dusche. Gewaschen wird sich ganz spartanisch mit fliessendem Wasser, im Winter auch mit geschmolzenem Schnee. Mit dem Wasser sollte deshalb sparsam umgegangen werden, damit es für alle reicht.
Allerdings entstanden in den letzten Jahren auch einige grössere Hütten mit sanitären Anlagen. Das Wasser wird dann mithilfe von Solarenergie auf Duschtemperatur erwärmt. Allerdings entsprechen diese Hütten schon eher Hostels und strahlen nicht mehr den Charme der klassischen urigen Berghütte aus.
Kann man Akkus auf Berghütten aufladen?
Ohne Smartphone geht heute (fast) nichts mehr. Allerdings ist Strom auf den Berghütten ähnlich Mangelware wie Wasser. Der vorhandene Strom muss also für die notwendigsten Dinge wie den Betrieb des Kühlschranks und der Kochplatten reserviert werden. Dies bedeutet: WLAN gibt es eher selten und Steckdosen zum Aufladen von Smartphones fast nie.
Je nach Grösse der Hütte lässt sich der Wirt vielleicht nett bitten, das Smartphone zumindest kurz aufzuladen. Besser ist jedoch die Mitnahme einer Powerbank oder tragbaren Solarzelle. Für den Notfall steht in der Regel ein normales Hüttentelefon zur Verfügung.
Gibt es Hütten für Vegetarier?
Viele Berghütten bieten heute eine umfangreichere Auswahl an vegetarischen Gerichten wie Aufläufen oder Pasta. Manchmal muss das Interesse jedoch vorher angemeldet werden, damit sich der Hüttenwirt darauf vorbereiten kann.
Komplett vegetarische oder gar vegane Berghütten sind dagegen selten. Schliesslich erscheinen jeden Tag hungrige wandernde, die sich auf eine herzhafte traditionelle Fleischmahlzeit oder eine Vesper gefreut haben.