Outdoor: Wo gibt es Bären und Wölfe in den Alpen?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Die meisten Outdoor-Fans rechnen bei Wanderungen in den Bergen nicht unbedingt mit gefährlichen Wildtieren – sollten sie aber.

Outdoor
Auch in der Schweiz kommen noch vereinzelt Raubtiere im Freiland vor. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Wölfe und Luchse sind in der Schweiz wieder heimisch.
  • Bären wandern regelmässig aus Italien in die südlichen Täler hinüber.

Noch vor wenigen Jahrzehnten galten Grossraubtiere wie Bär und Wolf in der Schweiz als ausgerottet. Der Mensch hatte sie aus ihrem natürlichen Lebensraum in den Bergen verdrängt.

Haben Sie schon einmal ein Raubtier auf Wanderschaft gesehen?

Die Wiederkehr der Raubtiere

Doch im Gegensatz zu anderen Wildtieren hatten die Raubtiere kaum eine Lobby. Zu gross war die Angst der Menschen, die oft schon in der Kindheit durch uralte Sagen geschürt wurde. Wer kennt sie nicht, die vielen Geschichten vom bösen Wolf? Auch die Viehzüchter waren froh, dass es keine Raubtiere wie Wolf und Luchs mehr gab, die ihre Nutztiere rissen.

Luchse
Auch in der Schweiz werden wieder vermehrt Luchse gesichtet. - Depositphotos

Erst seit Ende der 1970er-Jahre gibt es Bestrebungen, die Raubtiere wieder anzusiedeln. 1971 wurden im waldreichen Jura erstmals wieder Luchse freigelassen. Diese haben sich laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) bis heute auf einen Bestand von rund 300 Tieren vermehrt. Der Wolf hingegen ist von Italien aus wieder in die Schweiz eingewandert.

Während der Luchs als Einzelgänger kaum auffällt, lebt der Wolf in Rudeln von bis zu acht Tieren zusammen. Nach der offiziellen Statistik des SRF gab es im Januar 2022 16 Wolfsrudel, ein Jahr später bereits 32. Das entspricht einem Bestand von rund 240 Tieren. Sie leben vor allem in den Kantonen Graubünden, Tessin, Wallis und Waadt.

Bäriger Besuch aus Italien

Auch Braunbären können in der freien Natur vorkommen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde ein Wiederansiedlungsprojekt im italienischen Trentino im Outdoor gestartet. Dazu wurden von 1999 bis 2002 zehn Braunbären aus Slowenien ausgewildert, die sich ebenfalls prächtig vermehrten: Im Trentino leben nun wieder über 100 Bären.

Bär
Wenn sich ein Bär im Outdoor weiter auf Menschen zu wagt, hört man das meist im Radio oder Fernsehen. - Depositphotos

Aufgrund der geografischen Nähe tauchen immer wieder einzelne wanderfreudige Bären in den südlichsten Tälern der Schweiz auf. Im bei Outdoor-Fans beliebten Biosphärenreservat Val Müstair wurde nun ein neues, bärensicheres Abfallkonzept umgesetzt, um die Gäste abzuschrecken. Auf Wanderungen sollen keine Abfälle hinterlassen werden, die einen Bären anlocken könnten.

Im Outdoor: Was tun bei Begegnungen mit Raubtieren?

Begegnungen mit allen drei Grossräubern im Outdoor sind allgemein selten, da es sich um sehr scheue Tiere handelt. Gefahren drohen nur, wenn sich die Tiere angegriffen fühlen oder ihre Jungen bedroht sehen. In der Regel weichen die Tiere aus, wenn sie Menschen in der Nähe wahrnehmen und gehen ihnen aus dem Weg.

Wölfe
Auch wenn es oft vermutet wird, greifen Wölfe nicht immer sofort an. - Depositphotos

Sollte es dennoch zu einer Begegnung mit einem Wolf kommen, sollte man auf keinen Fall weglaufen. Das könnte den Jagdinstinkt des Tieres wecken. Besser ist es, den Wolf zunächst mit lauten Worten oder Klatschen in die Flucht zu schlagen. Wenn das nicht hilft, gehen Sie langsam Schritt für Schritt zurück.

Begegnungen mit Bären sind eher unwahrscheinlich. Wann immer sich ein Bär aus dem Trentino in die Schweiz wagt, wird darüber berichtet. Wollen Sie trotzdem in der Gegend wandern, bleiben Sie auf freier Fläche. So kann der Bär Sie sehen und die Flucht ergreifen.

Und ganz wichtig: In allen Gebieten, in denen grosse Raubtiere leben, den eigenen Hund immer an der Leine führen.

Kommentare

User #3365 (nicht angemeldet)

Müssen wieder die Konserven herhalten? Nichts Neues geschehen auf der Welt, in den letzten 2 Monaten? Warum eigentlich ist Wasser Nass?

User #4752 (nicht angemeldet)

Der Büffel ist ein grosses Tier und kann doch keinen Fuchs fangen.

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