Rohstoffe: Diese fünf Gegenstände enthalten Nickel
Die Welt, die uns umgibt, ist voller Nickel. Unser Alltag würde ohne das silbrig-weisse Metall ganz anders aussehen. Wir haben fünf Beispiele zusammengetragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nickel begleitet uns in unserem Alltag. Auch wenn wir es gar nicht bemerken.
- Am meisten Nickel benötigen wir zur Herstellung von Edelstahl und Batterien.
- Der Bedarf an Nickel wird in den nächsten Jahren ansteigen.
Rohstoffe sind allgegenwärtig. Sie begegnen uns in unserem Alltag ständig. Oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind – das gilt auch für Nickel. Wir stellen euch fünf Beispiele vor.
Brauereien
Bierbrauen ist heute ein grossindustrielles Verfahren geworden. Nickel kommt hier indirekt als wichtiger Bestandteil von Edelstahl zum Einsatz. Im ganzen Prozess wird in modernen Brauereien davon viel benötigt. Von den grossen Tanks, in denen das Bier gebraut wird, über die Rohrleitungen bis zu den Fässern, in denen das Bier an die Kunden ausgeliefert wird. Edelstahl ist in diesem Anwendungsbereich sehr beliebt, weil es besonders langlebig ist und das Aroma nicht verändert.
Der mit Abstand grösste Abnehmer von Nickel ist die Edelstahlindustrie. Mehr als zwei Drittel der weltweiten Nickelproduktion werden für die Herstellung von Edelstahl verwendet. Schon geringe Nickelzusätze erhöhen die Festigkeit, Zähigkeit und Korrosionsbeständigkeit von Stahl.
Batterien
Nickel ist in Batterien weit verbreitet. Sei es in Autos, Smartphones, Werkzeugen oder Spielwaren: Lithium-Ionen-Akkus, die fast immer Nickel enthalten, liefern ausreichend Energie und prägen so unsere Gegenwart. Mit dem aktuellen Trend hin zur Elektromobilität wird die Nachfrage nach Nickel in der Zukunft noch weiter steigen. Dies einerseits, weil mehr und mehr Batterien benötigt werden, und andererseits, weil der Nickelanteil in Lithium-Ionen-Akkus immer weiter erhöht wird, um deren Energiedichte zu optimieren.
Auch in anderen Batterietypen ist Nickel ein wichtiger Bestandteil. Als Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus forscht man beispielsweise an Natrium-Schmelz-Batterien. Diese benötigen kein Kobalt, Lithium und Graphit, sondern setzen stattdessen auf Nickel und Kochsalz.
Thermosflaschen
Nickel steckt in vielen Alltagsgegenständen, die wir fast alle zuhause haben. Die meisten Thermoskannen zum Beispiel bestehen aus Edelstahl. Das Metall ist dank seiner Härte ideal gegen Schläge geschützt, welche die Flaschen im Alltag einstecken müssen. Die Zugabe von Nickel sorgt im Edelstahl für erhöhte Festigkeit.
Die Trinkflaschen aus diesem Material bieten zudem optimale hygienische Bedingungen und bleiben stets geruchsneutral. Und: Nachdem die Edelstahlflasche ausgedient hat, lässt sie sich zum Schluss auch wieder recyceln.
Geld
Selbst wenn man die wertvolleren Noten vermutlich lieber im Portemonnaie hat: Auch Münzen brauchen wir als Zahlungsmittel. Beim Schweizer Franken enthalten alle Münzen einen gewissen Nickelanteil. Beim 5-Rappen-Stück liegt der Anteil bei 2 Prozent. Bei allen andern bei 25 Prozent. Bis 1939 bestanden die 10- und 20-Rappen Stücke gar aus reinem Nickel. Diese wurden 2004 von der Nationalbank aus dem Umlauf genommen.
Auch in anderen Währungen enthalten die Münzen oft Nickel. Das US-amerikanische Fünf-Cent-Stück trägt deshalb auch umgangssprachlich den Namen «Nickel».
Triebwerke
In Flugzeugtriebwerken wird es heiss. Sehr heiss. In den Brennkammern moderner Exemplare kann es zu Temperaturen von bis zu 2300 °C kommen. Das entspricht nahezu der Hälfte der Temperatur auf der Sonnenoberfläche. Damit die Materialien diese enormen Temperaturen auch aushalten, werden in diesem Bereich oft Speziallegierungen mit Nickel verwendet.
Die hohe Hitzebeständigkeit solcher Superlegierungen sorgt dafür, dass die Turbinen bei diesen Temperaturen stabil bleiben – bei den immensen Belastungen durch Fliehkräfte ein Muss. Diese Superlegierungen sind auch in der Raumfahrt oder in der Energieproduktion als Teil von Gasturbinen sehr beliebt.