Rohstoffe: Hier findet sich Kupfer in unserem Alltag

Kupfer gilt als eines der ersten Metalle der Menschheit. Bereits in der Steinzeit – also vor über 10'000 Jahren – benutzen Menschen das Metall zur Werkzeug- oder Schmuckherstellung.

Auch heute zählt Kupfer noch zu den wichtigsten Rohstoffen unserer modernen Gesellschaft. Doch: In welchen Bereichen findet das Metall noch Anwendung?

Kupfer zeichnet sich durch eine Vielzahl positiver Eigenschaften aus: So eignet sich das Metall aufgrund der guten elektronischen Leitfähigkeit als hervorragendes Material für Kabel.

Fast alle Kabel von elektronischen Geräten sind aus Kupfer. Daher ist es nicht erstaunlich, dass gemäss Schätzungen des deutschen Kupferverbands mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Kupfers 2022 für solche Elektrokabel, Leitungen oder Drähte verwendet wurde.

Meist werden Kupferkabel wegen ihrer Eigenschaften anderen Kabelarten vorgezogen. So sind beispielsweise an Stellen, wo grosse Explosionsgefahr besteht – beispielsweise im Bergbau – nur Starkstromkabel aus Kupfer zugelassen.

Ausnahmen sind unter anderem die grossen Hochspannungsleitungen, die den Strom über weite Strecken transportieren. Diese Kabel bestehen meistens aus einer Aluminiumlegierung. Obwohl Kupfer besser leitet, hat Aluminium zwei grosse Vorteile: Das Material ist leichter und deutlich günstiger. Da es bei den Hochspannungsleitungen um lange Strecken geht, spielt der Preis dort eine wichtige Rolle.

Nicht nur in seiner Reinform ist Kupfer ein beliebter Rohstoff. Messing – eine Legierung aus Kupfer und Zink – kommt in zahlreichen Hausinstallationen zum Einsatz. Oft bestehen etwa Wasser- und Heizungsleitungen aus dem gut verformbaren, korrosions- und hitzebeständigen Material.

Wie bedeutend der Werkstoff für uns ist, zeigt etwa eine Schätzung des deutschen Kupferverbands. Er geht davon aus, dass bis Anfang der 1990er Jahre fast 95 Prozent aller Armaturen aus Messing bestanden. Ein Haus ohne Kupfer zu bauen, ist also unvorstellbar.

Kupfer ist besonders auch in der Form von Kupferblech ein beliebter Werkstoff. Das Blech findet unter anderem bei Decken, Dächern oder Dachrinnen Anwendung. Kupfer bietet dabei einen entscheidenden Vorteil: An trockener Luft bildet das Metall innerhalb weniger Sekunden seine eigene Schutzschicht – einen Oxidfilm. Dieser macht das Material besonders langlebig und stabil gegenüber äusseren Einflüssen.

Das Kupferblech verfärbt sich infolge einer chemischen Reaktion der Oxidschicht mit Feuchtigkeit und Luftsauerstoff stetig. Zu Beginn ist Kupfer rötlich-braun, dann wandelt es sich in ein dunkles Braun, bis das Blech schliesslich das kupfertypische Patinagrün erreicht.

Kupfer findet sich in Autos, Zügen oder Flugzeugen – das Metall ist also auch zentral für unsere tägliche Mobilität.

Moderne Autos etwa würden ohne Kupfer nicht funktionieren. In einem durchschnittlichen Auto werden heute zirka 25 Kilogramm Kupfer und Kupferlegierungen verwendet. Der Trend geht aufwärts: Im Durchschnitt enthält ein Elektrofahrzeug fast dreimal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, schreibt der deutsche Kupferverband.

Aber nicht nur Autos, auch Züge und Gleise sind sehr kupferlastig. Pro Kilometer Gleis wird durchschnittlich eine Tonne Kupfer benötigt und in Hochgeschwindigkeitszügen sind ungefähr pro Fahrzeug zwei Tonnen Kupfer notwendig. Allein die Schweizer Bundesbahnen (SBB) haben auf ihren Strecken 8400 Kilometer Oberleitungen aus Kupfer verbaut. Diese Strecke entspricht etwa der Distanz (Luftlinie) zwischen der Schweiz und Südafrika.

Noch mehr Kupfer benötigen grosse Passagierflugzeuge. Alle möglichen elektrischen Funktionen im Cockpit, aber auch im Rest des Flugzeugs, werden über Kupferkabel gesteuert.