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UNO-Umweltbericht: Mehr vegan zu essen, könnte Artensterben stoppen

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Grossbritannien,

Unser übermässiger Fleischkonsum trägt laut eines neuen Umweltberichts zum Verlust der Biodiversität bei. Die Verfasser empfehlen, vermehrt vegan zu essen.

Mehr vegan, mehr Biodiversität
Das Artensterben durch die intensive Landwirtschaft betrifft auch die Schweiz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der UNO-Umweltbericht untersucht die Folgen des Fleischkonsums auf die Biodiversität.
  • Darin wird eindringlich gewarnt, dass unser Ernährungssystem zum Artensterben führt.
  • Die Studienautoren empfehlen deshalb, vermehrt vegan zu essen.

Das weltweit zu beobachtende Bienensterben macht auch an der Schweizer Grenze nicht halt. Was ist der Grund für dieses besorgniserregende Phänomen?

In den vergangenen 50 Jahren nahm der Verlust von Ökosystemen und biologischer Vielfalt in dramatischer Weise zu. Es sterben mehr Arten aus als jemals zuvor. Vögel, Insekten und zahlreiche Säugetiere verlieren ihren Lebensraum.

Zu dieser Erkenntnis kommt der jüngste Umweltbericht der Umweltorganisation der UNO (Unep) und der britischen Denkfabrik Chatham House. In Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation «Compassion in World Farming» wurde untersucht, wie sich unser Ernährungssystem auf die Biodiversität auswirkt. Mit aufrüttelnden Ergebnissen.

Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Artensterben

Laut der Studie ist unser übermässiger Fleischkonsum der grösste Umweltzerstörer. Nur eine vermehrt pflanzliche Ernährung, könne die Vernichtung des natürlichen Lebensraumes aufhalten.

Der in den letzten Jahren rasant zugenommene Fleischkonsum wurde durch die intensive Landwirtschaft ermöglicht. Diese sei zum Hauptfaktor für die Naturzerstörung geworden.

Schmetterling auf Blume
Insekten sind ein wesentlicher Bestandteil im Gleichgewicht der Natur. - Keystone

Besonders problematisch sind die weitverbreiteten Monokulturen, die für den Anbau von Futtermittel für Nutztiere benötigt werden. Die Umnutzung natürlicher Lebensräume für Monokulturen bringt wilde Tiere und Insekten in Bedrängnis – in der Schweiz und weltweit.

Dadurch und durch den hohen Einsatz von Pestiziden werden Böden dauerhaft zerstört. Ein weiterer Grund für die schlechte Umweltbilanz der Fleischproduktion ist der grosse Einsatz von Wasser und Dünger.

Die Fleischindustrie stand in letzter Zeit vermehrt im Fokus, wenn es um Treiber des Klimawandels ging. Dass unser Fleischkonsum aber gravierende Auswirkungen auf das Artensterben hat und zu kaputten Böden führt, wurde bis anhin wenig diskutiert. Diese Folgen gelten übrigens auch für Biofleisch.

Ernährungssicherheit gefährdet

Der Bericht warnt, dass die Landwirtschaft unbedingt nachhaltiger werden müsse. Denn wenn Ökosysteme weiterhin in diesem Tempo zerstört werden, sei auch die Ernährung der Bevölkerung in Gefahr.

Gemüse und Früchte
Früchte und Gemüse werden oft weggeworfen, wenn sie nicht perfekt aussehen – obwohl sie noch gut für den Konsum wären.. - Pexels

Die Studie mahnt ausserdem, dringend Lebensmittelabfälle zu verhindern. Diese fallen besonders in wohlhabenden Ländern an. Auch die Schweiz gehört zu den Foodwaste-Champions.

Das Bundesamf für Umwelt (BAFU) hat 2019 ermittelt, dass hier rund eine Million Tonnen Lebensmittel im Abfall landen. Die Hälfte davon wäre vermeidbar.

Mehr vegan für den Umweltschutz

Warum empfehlen die Autoren des Umweltberichts aber, dass wir mehr vegan essen sollen, um die Biodiversität zu bewahren?

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist laut Studien der grösste Schritt, den ein Konsument tun könne, um die Umwelt zu schützen. Zu diesem Resultat kommen bereits diverse andere Studien.

Vegan Apéro-Platte
Vermehrt vegan zu essen, hat eine positive Auswirkung auf die Umwelt. - Pexels

Eine viel beachtete Untersuchung der Oxford Universität wurde bereits 2018 im renommierten Science Magazin veröffentlicht. Die Autoren J. Poore und T. Nemecek rechnen vor, dass die landwirtschaftliche Fläche um 75 Prozent reduziert werden könnte, wenn sich die gesamte Weltbevölkerung vegan ernährte.

Denn die Produktion tierischer Proteine ist enorm ineffizient. Fleisch, Eier, Milch und die Aquakultur sorgen nur für 18 Prozent unserer Kalorien, verbrauchen aber 83 Prozent des Farmlandes.

Auch hinsichtlich der Überdüngung, Bodenversauerung und des Wasserverbrauchs weist die pflanzliche Ernährung eine bessere Ökobilanz als tierische Erzeugnisse auf.

Deshalb schliessen sowohl die Autoren der Oxford-Studie als auch der Umweltbericht der Unep mit der Empfehlung, vermehrt vegan zu essen.

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Nau vegan

Mirjam Walser vegan
Vegan-Expertin Mirjam Walser. - zVg

Mirjam Walser schreibt für Nau.ch regelmässig zum Thema vegan. Sie hat ein veganes Start-up-Netzwerk aufgebaut und schreibt derzeit an einem Buch über Veganismus.

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