Darum leiden wir unter Vitamin D Mangel

Vor allem im Winter leiden viele Menschen unter Vitamin-D-Mangel. Kein Wunder: Das Vitamin nehmen wir über die Sonnenstrahlen auf. Diese fehlen oft im Winter.

Vitamin D Coronavirus
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung hatte ihre einstige Empfehlung von Vitamin D gegen das Coronavirus zurückgezogen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Winter fehlt es vielen Menschen an Vitamin D – immer mehr nehmen deshalb Präparate.
  • Ein Evolutionsbiologe will die Wirksamkeit beweisen, wird aber kritisiert.

Im Jahr 2013 haben in der Schweiz rund 300'000 Personen Vitamin-D-Präparate eingenommen. 2018, also nur fünf Jahre später, waren es schon circa 840'000 Menschen. Viele wollen einer Winterdepression entgegenwirken.

Den meisten Menschen fehlt es vor allem in den Wintermonaten an Vitamin D. Dieses hilft bei der Bildung von Knochen und Muskeln. 80 bis 90 Prozent werden in der Haut produziert – jedoch eben nur, wenn genügend Sonnenlicht draufscheint.

Der Mensch im Winterschlaf

Laut dem Evolutionsbiologen Jeff T. Bowles weisen rund 80 Prozent aller Kranken einen tiefen Vitamin-D-Spiegel auf. In seinem Buch hat er auch gleich eine Erklärung parat: Menschen mit zu wenig Vitamin D bereiten sich auf den Winterschlaf vor.

Ein sinkender Vitamin-D-Spiegel durch die verminderte Sonnenstrahlung im Winter signalisiert dem Körper, dass er sich Kälte, weniger Nahrung und Kräftesparen einstellen muss.

Bei Tieren, die sich auf den Winterschlaf vorbereiten, nimmt der Appetit zu, die Aktivität ab, dadurch steigern sie ihr Gewicht und ihren Blutzuckerspiegel. Ähnliches geschieht laut Bowles auch bei Menschen mit zu wenig Vitamin D.

Selbsttest

Jeff T. Bowles litt selbst jahrelang unter diversen Krankheiten, die er gemäss seinem Buch mithilfe eines Selbsttest heilte. Er nahm über Monate Tagesdosen von anfänglich 4000 bis später 100'000 internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 ein. Die von Ärzten empfohlene Dosis liegt bei 1000 IE pro Tag.

Nach zehn Monaten seien unter anderem ein sehr hartnäckiger Nagelpilz, eine «schnappende Hüfte», ein Knochenvorsprung am Ellenbogen, ein Überbein am Handgelenk und eine resistente Zyste in seinem Gesicht verschwunden. Zudem berichtet er von über zehn Kilogramm Gewichtsverlust ohne jegliche Diät.

Kritik am Wundermittel

Klingt als wäre Vitam D das Allerheilmittel, allerdings gibt es auch hier Kritiker. In den letzten Jahren gab es mehrere Studien, die die Wirksamkeit von Vitamin D in Zweifel ziehen. Ein US-Studie untersuchte beispielsweise die Wirkung eines Vitamin-D-Präparats auf das Risiko für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im Vergleich mit dem Placebo konnte eine Senkung der Risiken allerdings nicht nachgewiesen werden.

2014 stellte eine Übersichtsstudie fest, dass ein tiefer Vitamin-D-Wert zwar mit verschiedenen chronischen Erkrankungen einhergeht – dies aber als Folge, nicht als deren Auslöser.


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