Starkes Übergewicht bringt Spermien aus der Form
Fettleibigkeit schadet nicht nur der Gesundheit, sondern könnte auch die männliche Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Denn Männer mit zu viel Speck auf den Rippen weisen gehäuft Spermien mit eigenartigen Missbildungen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Um die männlichen Keimzellen ranken sich viele Ammenmärchen. Nun bringt ein Forscherteam Fakten in die Diskussion.
- Sie untersuchten Spermaproben von 1300 Männern und fanden heraus, dass Dicke weniger und langsamere Spermien besitzen.
- Und: Die Spermien von Übergewichtigen besassen gehäuft dünne und fehlgeformte Köpfe.
- Etwas moppelige Männer dürfen allerdings aufatmen: Auffällige Spermienwerte traten nur bei fettleibigen Männern auf.
Glatzköpfe besitzen weniger Spermien, und Knoblauch soll die Samenproduktion ankurbeln: Um die männlichen Keimzellen ranken sich viele Ammenmärchen. Nun bringt ein indisches Forscherteam Fakten in die Diskussion. Die Wissenschaftler überprüften, ob sich das Sperma von dicken und schlanken Männern unterscheidet. Dazu untersuchten sie die Eigenschaften der Spermien von rund 1300 Männern im Alter zwischen 30 und 40 Jahren mit einer neuartigen, computergestützten Analysemethode. Diese Methode soll viel genauere Daten liefern als bisherige, bei denen Labormitarbeitende die Proben unter einem Mikroskop untersuchen mussten.
Einerseits bestätigten die neuen Resultate frühere Studienbefunde: Dicke Menschen weisen weniger und langsamere Spermien auf als ihre schlanken Zeitgenossen. Andererseits entdeckten die Wissenschaftler auch, dass die Spermien der übergewichtigen Probanden eigenartige Deformationen aufwiesen: Die beleibteren Männer besassen gehäuft Samenzellen mit dünnen und fehlgeformten Köpfen. Solche Abnormitäten können laut den indischen Forschern die männliche Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.
Etwas moppelige Männer dürfen allerdings aufatmen: Auffällige Spermienwerte traten nur bei jenen ein, deren BMI über 30 liegt und somit als fettleibig gelten. Leichtes Übergewicht hingegen scheint die Spermien kaum zu stören.
Produced by higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.
Initiated by: Gebert Rüf