Netflix: Triple Frontier flacht nach einem starken Anfang ab

Robin Mahler
Robin Mahler

USA,

In «Triple Frontier» begeht eine Spezialeinheit in Südamerika einen Raub. Der neu auf Netflix verfügbare Film überzeugt trotz spannender Momente nicht gänzlich.

Netflix «Triple Frontier»
Tom Davis (Ben Affleck) und seine Mitstreiter befinden sich auf gefährlichem Territorium. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Triple Frontier» ist unter der Regie von J. C. Chandor («Margin Call») entstanden.
  • Eine Spezialeinheit raubt darin einen Drogenboss aus.
  • Der Netflix-Film bietet einige fesselnde Szenen, schwächelt aber auf inhaltlicher Ebene.

Eine Gruppe kerniger Männer bestiehlt einen dicken Fisch im Drogen-Geschäft. Das ist die Ausgangslage des neuen Films von J. C. Chandor («Margin Call»).

Er startet vielversprechend mit einem knallharten Häuserkampf. Santiago Garcia (Oscar Isaac) und seine Militär-Einheit sind dem Drogenbaron Lorea auf der Spur. Nach einer technisch aufregend inszenierten Auseinandersetzung wird der Zuschauer mit den restlichen Figuren vertraut gemacht.

Santiago möchte in die Behausung von Lorea im Länderdreieck Tres Fonteras eindringen, um sein Geld zu schnappen. Deshalb trommelt er vier seiner alten Kameraden zusammen (gespielt von Ben Affleck, Garrett Hedlund, Charlie Hunnaman und Pedro Pascal). Weitere Hilfe erhalten sie von Santiagos Informantin Yovanna (Adria Arjona).

Den Stein ins Rollen gebracht

«Triple Frontier» wurde bereits 2010 angekündigt. Ursprünglich sollte er von Kathryn Bigelow («Zero Dark Thirty») gedreht werden. Johnny Depp und Tom Hanks standen unter anderem im Gespräch für die Hauptrollen.

Das Projekt befand sich trotz diverser Besetzungsänderungen lange Zeit im Stillstand. Bis Netflix die Sache ins Rollen brachte und mit Chandor den einsatzbereiten Regisseur fand.

Netflix wandelt auf den Spuren von «Sicario»

Die Verwebung von ruhigen Momenten und intensiven Schusswechseln erinnert an «Sicario». «Triple Frontier» spielt nicht in Mexiko, weckt aber durch die Thematik einige Vergleiche mit dem Film von Dennis Villeneuve. Im qualitativen Vergleich zieht die Netflix-Produktion den Kürzeren, da die Charaktere ziemlich eindimensional wirken.

Netflix «Triple Frontier»
Von links nach rechts zu sehen: Garrett Hedlund, Oscar Isaac, Pedro Pascal und Charlie Hunnaman sind die bekannten Gesichter der Netflix-Produktion. - Netflix

In erster Linie geht es darum, den Raub durchzuführen und die Moneten in Sicherheit zu bringen. Die Hintergründe der fünf Soldaten werden dabei schnell fallen gelassen.

Generell verschenkt der Film abseits von inszenatorischen Kabinettstücken sein Potenzial. Gegen Ende verhaspelt sich Chandor und beendet die Handlung in hektischer Manier.

Fazit

«Triple Frontier» kann die aufgeladene Energie der ersten Viertelstunde nicht in die restlichen 105 Minuten hinüberretten. Die wuchtigen Action-Szenen überzeugen mit einer übersichtlichen Kameraperspektive. Der Soundtrack mit Stücken von Metallica, Pantera und Bob Dylan ist passend ausgewählt. Aus inhaltlicher Sicht wird reichlich Potenzial verschenkt.

Die fünf Hauptcharaktere bleiben trotz ihrer Kameradschaft blass. Mehr als oberflächliche Unterhaltung bietet der Thriller nicht. Aus den zwei Stunden Material hätte man einen schnörkellosen 90-minütigen Film entwickeln können. Am Ende bleibt ein zwiespältiges Ergebnis.

★★★☆☆

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