Eine Beziehung mit einem Partner, der an einer bipolaren Störung leidet, kann intensive emotionale Phasen mit sich bringen – doch es geht. Wir erklären, wie.
Paar am strand, Frau Huckepack
Menschen mit bipolarer Störung sind in der Lage, erfüllte und liebevolle Beziehungen zu führen, wenn beide Partner bereit sind, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. - Depositphotos

In eine Person verliebt zu sein, die an einer bipolaren Störung leidet, kann eine tief emotionale, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Diese psychische Erkrankung ist durch starke Stimmungsschwankungen gekennzeichnet – von manischen Hochphasen voller Energie und Kreativität bis hin zu depressiven Tiefen, die schwer zu überwinden sind.

In einer Beziehung bedeutet dies oft, dass Momente intensiver Nähe und Begeisterung von Phasen der Distanz und Verzweiflung abgelöst werden. Doch das bedeutet nicht, dass eine erfüllte Partnerschaft unmöglich ist. Im Gegenteil: Mit den richtigen Werkzeugen, Kommunikation und einem tiefen Verständnis der Erkrankung können beide Partner lernen, miteinander umzugehen und eine starke Bindung aufzubauen.

Es ist jedoch wichtig, dass beide Seiten bereit sind, gemeinsam die Herausforderungen zu meistern und aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Die bipolare Störung verstehen

Bipolare Störungen sind mehr als blosse Launenhaftigkeit – sie sind komplexe psychische Vorgänge, gekennzeichnet durch signifikante Schwankungen der Gefühlslage. Hierzu gehören emotionale Hochphasen (Manie oder Hypomanie) sowie Tiefphasen (Depression).

Paar Kopf an Kopf
Bipolarität muss der Liebe nicht im Wege stehen. - Depositphotos

In Beziehungen kann eine bipolare Störung dazu führen, dass Emotionen intensiv und unberechenbar werden. Diese emotionale Turbulenz kann eigentlich gängige Meilensteine einer Beziehung, wie das Aussprechen des Satzes «Ich liebe dich» komplizierter machen.

Mit Vorurteilen aufräumen

Um eine Beziehung mit einem bipolaren Mann zu führen, ist es wichtig, einige hartnäckige Mythen als solche zu erkennen.

Bipolare Störung bedeutet nicht Unberechenbarkeit in allen Lebensbereichen. Obwohl Stimmungsschwankungen Teil der Erkrankung sind, heisst das nicht, dass jemand mit bipolarer Störung keine stabilen Beziehungen führen kann.

Die Bipolare Störung ist eine klinisch diagnostizierte Krankheit. Sie als blosse Launenhaftigkeit abzutun wäre so ungenau wie ein Sturmtief als «ein bisschen windig» zu bezeichnen.

Herausforderungen in der Beziehung erkennen

Aus manischen oder depressiven Episoden gelangt man nicht heraus, indem man sich einfach «mehr anstrengt». Die Behandlung von bipolarer Störung erfordert normalerweise eine Kombination aus Medikamenten und Therapie sowie ein solides Unterstützungsnetzwerk.

Mann Künstler Idee Kreativität
Manische Episoden können durch grossen kreativen Output gekennzeichnet sein. - Depositphotos

Bipolare Störungen äussern sich nicht bei allen Menschen auf die gleiche Art, ihre Anzeichen variieren. Es gibt verschiedene Formen von bipolarer Störung, jede mit ihren eigenen Symptomen und Herausforderungen.

Entgegen weitverbreiteter Meinung beinhaltet die bipolare Erkrankung auch Phasen der Manie, welche hohe Energielevel und Kreativität mit sich bringen können. Dabei gilt jedoch: Was hochgeht, muss auch wieder herunterkommen.

Die Bipolare Störung: Kein Ausschlusskriterium für die Liebe

Falls Sie sich fragen, ob Sie einen bipolaren Mann daten sollten, machen Sie sich klar: Eine bipolare Störung ist kein automatisches Ausschlusskriterium für eine Beziehung.

Viele Menschen mit bipolarer Störung führen erfüllte und liebevolle Beziehungen. Allerdings sind hierfür von beiden Seiten viel Verständnis und Geduld nötig, sowie die Bereitschaft, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

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