Mit Stickerei, Querverweis und Erfindergeist: Das St.Galler Modehaus Akris feiert seinen 100. Geburtstag mit einer grossen Ausstellung im lokalen Textilmuseum.
Bild mit Kleid
Akris, Albert Kriemler x Reinhard Voigt, Drei Teile Druck auf Doubleface Wollstoff (Vordergrund), Kunstwerk von Reinhard Voigt, Drei Teile, 1976/77 (Hintergrund), Editorial, Herbst/Winter 2022, - Akris

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit einem Jahrhundert sorgt das Modeunternehmen Akris international für Furore.
  • Ab dem 6. Oktober ist die Ausstellung «Akris. St.Gallen, selbstverständlich» zugänglich.
  • Die gezeigten Kollektionen zeigen die lokale Verwurzelung des Betriebs deutlich.
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Innovative Stoff-Kreationen, zeitlos moderne Entwürfe und überraschende Kollektionen, die immer wieder auf die Kunst oder Architektur verweisen: Das St. Galler Modeunternehmen Akris besticht mit seiner Balance zwischen Zeitgeist und Eigenständigkeit, zwischen Experiment und Tradition.

Die Ausstellung «Akris. Mode. selbstverständlich» lädt nun im Oktober dazu ein, in die künstlerisch inspirierten Kollektionswelten des Designers Albert Kriemler einzutauchen.

Akris Kollektion
Akris, «A woman on a walk», Stiftsbibliothek, St. Gallen, Editorial, Herbst/Winter 2021. - Akris

Besucher bekommen dabei im Textilmuseum St.Gallen auch einen Einblick in die anspruchsvollen handwerklichen und technischen Prozesse des Hauses.

Es begann mit Schürzen

Nur wenige Modehäuser blicken auf eine 100-jährige Familientradition zurück. Das St. Galler Unternehmen Akris ist eines davon. Der Name des Modelabels ist eine spielerische Ableitung aus dem Namen Alice Kriemler-Schoch, der Grossmutter des heutigen Eigentümers.

ältere Frau
Alice Kriemler-Schoch in ihrem Büro. - Akris

Als junge Frau und eben Mutter geworden, gründete sie 1922 in St. Gallen ihr eigenes Unternehmen. In ihrem Atelier beschäftigte sie junge Näherinnen, die Schürzen mit Stickereien fertigten.

Über zwei Generationen hin hat sich das internationale Modehaus weiterentwickelt, heute steht es unter der Leitung von Albert und Peter Kriemler und beschäftigt in der Schweiz rund 480 Mitarbeitende.

Awards für Innovation

Das in dritter Generation geführte Modehaus ist weltweit bekannt für seine einzigartigen Doubleface-Stoffe, seinen feinen Kaschmir, seine innovative St. Galler Stickerei und seine digitalen Fotodrucktechniken.

Die Kollektionen von Creative Director Albert Kriemler zeichnen sich aus durch Eleganz und klare Linienführung – und die können sich buchstäblich sehen lassen: Seit 2004 präsentiert Akris seine Kollektionen auf der Pariser Modewoche.

Zwei Männer
Peter und Albert Kriemler anlässlich eines Défilés in Paris. - Akris

2008 wurde Albert Kriemler mit dem Grand Prix Design des Bundesamtes für Kultur ausgezeichnet, 2010 folgte der Star Award für Modedesign bei den Fashion Group International Awards in New York.

Pioniere arbeiten zusammen

Vom Akris-Firmensitz ist es nicht weit zu den Stickerei-Produzenten wie Forster Rohner, Jakob Schlaepfer oder Bischoff Textil, welche den Ruhm St. Gallens als Textilzentrum mitbegründeten und aus der internationalen Modewelt nicht mehr wegzudenken sind.

Handtasche
Akris, Albert Kriemler x Alexander Girard, Handtasche, Frühling/Sommer 2018. - Akris

Gemeinsam mit diesen Partnern werden Stoffe kreiert, die oft weit über das hinausgehen, was machbar scheint: Mit Digitaldruck wird auf Paillettenstoff experimentiert oder ein bestickter Mantelstoff erweist sich erst auf den zweiten Blick als Hommage an das Muster der farbigen Dachziegel der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen.

Auch diese Inspirationswelten sind nun Teil der Ausstellung.

«Akris: St.Gallen, selbstverständlich» vom 06.10.2023 – 10.03.2024 im Textilmuseum St.Gallen, Vadianstrasse 2, 9000 St.Gallen

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Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag, Christine Künzler/ Michael Lehner

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