Fort Worth: Wo der Westen früher wild wurde
Westlich von Fort Worth kam früher nichts als das Land der Apachen und Comanchen – der damals noch Wilde Westen. Der Charme der US-Stadt lebt heute wieder auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa 50 Kilometer westlich von Dallas liegt Fort Worth: das frühere Tor zum Wilden Westen.
- Der Spitzname «Cowtown» rührt von den Rindern her, die durch die Stadt getrieben wurden.
- Heute lockt Fort Worth ausserdem mit Museen, einem Zoo sowie Trinity Trails und Rivers.
- Das Highlight für Bierliebhaber ist der «Ale Trail» mit mehr als 13 Brauereien.
Wer nach Texas fliegt, landet in der Regel am internationalen Flughafen Dallas/Fort Worth.
Dallas kennt man, klar – die neuntgrösste Stadt der USA, gemessen an der Bevölkerung. Die Dallas Mavericks. Der Ort, an dem vor einem halben Jahrhundert Präsident John F. Kennedy ermordet wurde.
Aber: Fort Worth? Liegt etwa 50 Kilometer westlich von Dallas, zieht derzeit eine jüngere Zielgruppe an und hat sich einen Namen als Museumsstadt gemacht.
Und dabei war Fort Worth früher das Tor zum Wilden Westen. Die Andenken daran sind noch an vielen Stellen erlebbar. Auf einen Rundgang durch die Geschichte.
Tag eins: Am Morgen in die Stockyards
Zuerst ein Abstecher in den Wilden Westen – das ist schliesslich das Markenzeichen von Fort Worth. Die Stockyards, ein historisches Viertel, sind bis heute das Herz der Stadt, die den Spitznamen Cowtown trägt.
Den Namen hat die Stadt vor allem den früheren Viehhöfen zu verdanken, durch die zwischen 1866 und 1890 mehrere Millionen Rinder getrieben wurden.
Die Südstaaten waren nach dem verlorenen Bürgerkrieg bettelarm. Die Menschen hungerten. Aber auf den riesigen Weiden in Texas lebten die Longhorns, eine Rinderrasse, die für ihre charakteristischen Hörner bekannt ist.
Sie wurden von Fort Worth aus über den Chisholm Trail nach Kansas getrieben, weil der Verkauf der Rinder dort bis zu 40 Mal mehr Geld einbrachte.
Noch heute lebt in den Stockyards eine Herde, die zweimal täglich über die Strassen getrieben wird: morgens um 11 Uhr und nachmittags um 16.30 Uhr. Den Rest der Zeit können Besucher den Rindern bei ihrem geruhsamen Dasein auf der Weide zuschauen.
Tag eins: Am Nachmittag durch die Innenstadt
Der Sundance Square ist das Herz der modernen Innenstadt von Fort Worth. Seit Ende der 1970er ist hier viel passiert. Denn genauso wie die Stockyards drohte Downtown Fort Worth jahrelang der Niedergang.
Shopping, Restaurants, Bars und gepflasterte, breite Bürgersteige – das alles gehört heute zu dem Bereich im Norden der Innenstadt.
Tag zwei: Der Morgen hält Kunst und Kultur bereit
Fort Worth mag im Süden der USA liegen und früher die Grenze zum Wilden Westen gewesen sein. Doch heute spielt die Stadt auch kulturell eine wichtige Rolle. Mehrere sehr unterschiedliche Museen liegen im Cultural District fast in Laufnähe zueinander.
Das National Cowgirl Museum and Hall of Fame ist das einzige Museum in den gesamten Vereinigten Staaten, das sich der Geschichte der Frauen annimmt, die früher im Wilden Westen lebten.
Wissenschaftlicher wird es im Fort Worth Museum of Science and History. Dort sind die Ausstellungen interaktiv, zudem gibt es ein Planetarium und ein 3D-Kino. Achtung: Die Museen haben montags geschlossen.
Tag zwei: Am Nachmittag ab in die Natur
Nach viel Kultur gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, den Nachmittag draussen unter der warmen Sonne von Texas zu verbringen. Der Fort Worth Zoo gehört zu den besten des Landes, regelmässig wird er ausgezeichnet.
Seit er 1909 mit zwei Bärenjungen, einem Löwen, einem Alligator, einem Kojoten, einem Pfau und ein paar Hasen eröffnet wurde, hat sich in den Gehegen und auf den Freiflächen viel getan. Inzwischen leben 7000 Tiere auf dem fast 26 Hektar grossen Gelände.
Eine Alternative zum Zoo sind die Trinity Trails – ein Weg, der sich mehr als 70 Meilen am gleichnamigen Fluss entlang schlängelt.
Besucher und Einheimische können hier spazieren, joggen oder Radfahren – Fahrräder können Touristen an den «BCycle»-Stationen leihen.
Wer lieber auf dem Fluss unterwegs ist, kann an verschiedenen Punkten entlang des Trinity Rivers ein Kajak oder Kanu zu Wasser lassen.
Tag zwei: Am Abend warten 13 lokale Brauereien
Fort Worth hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen für seine kleinen Brauereien gemacht, den Craft Beer Breweries.
Es gibt eine eigene Karte, auf der die 13 Brauereien verzeichnet sind, die sich zum Ale Trail zusammengeschlossen haben. Dort gibt es nicht nur interessante Biersorten zur Verkostung, meist werden auch gute Burger und Sandwiches serviert.
Ausserdem lohnen die Stockyards einen erneuten Besuch, wenn es dunkel wird in Fort Worth.
Bar Hopping ist hier kein Problem: Der Whiskey Girl Saloon, White Elephant Saloon, der Thirsty Armadillo oder die Basement Bar servieren bis spät in die Nacht Hochprozentiges.
Billy Bob's Texas ist eine Institution am Ort und als «World's Largest Honky Tonk» bekannt – 6000 Menschen können hier Konzerte besuchen, trinken und beim Rodeo zuschauen.