Warum Wintersportler unbedingt das Südtirol besuchen sollten
Südtirol ist mehr als der Brenner. Wenige Kilometer davon entfernt liegen drei kleine Skigebiete, die einen Besuch wert sind – auch kulinarisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Südtiroler Regionen Ratschings, Ladurns und Rosskopf sind Juwelen unter Skiangeboten.
- Neben schönen Pisten und hervorragender Infrastruktur gibt es hervorragende Gastronomie.
- Dabei wird die regionale Küche grossgeschrieben – und wer will, darf auch melken.
Die rasanteste Piste von Ratschings geht bergauf – mit dem Motorschlitten.
Den wirft Wirt Roland Pixner an, wenn die Gäste der Flecknerhütte ihre Kasnocken und Krapfen am warmen Kachelofen verdrückt, mit einem Gläschen Holunderlikör nachgespült haben und zurück ins Skigebiet wollen.
Dann hilft Roland Pixner seinen Kunden samt Brettln und Stöcken auf das Schneemobil und jagt mit ihnen über schmale Ziehwege und steile Kuppen in Achterbahnkurven rauf zu den Pisten.
«Langsam bin ich heut gefahren», sagt er oben angekommen gern scherzhaft zu den Gästen, denen die wilde Tour das Wasser in die Augen getrieben hat.
Trotzdem oder gerade deshalb kommen alle gern wieder – schliesslich gibt’s eine solche Fahrt, eine so urige Hütte und so aufgeschlossene Wirtsleute nicht jeden Tag.
Die gastronomische Konkurrenz ist gross. Wer da, wie die jungen Pixners, mit einer Hütte ohne Lift- und Pistenanschluss bestehen will, muss etwas Besonderes bieten.
Eine Binsenweisheit, die für das ganze Geschäft mit Ski und Schnee gilt.
Moderne Aufstiegsanlagen, künstliche Beschneiung und schöne Pisten hat heutzutage (fast) jeder Skiort in den Alpen. Einige haben so viele davon, dass sie der Durchschnittsurlauber in ein paar Skitagen kaum alle fahren kann.
Optimal für Genuss-Skifahrer und Familien
Auch das Südtiroler Skigebiet Ratschings-Jaufen, zehn Minuten von der Brenner-Autobahn entfernt, kann ein ansehnliches Angebot von acht Bahnen und Liften vorweisen.
Dank einer intelligenten Trassenführung erschliessen sie rund 30 Kilometer abwechslungsreicher Abfahrten. Die Bahnen sind top, die Pisten perfekt gepflegt.
Kein Wunder bei einem Skigebiet gleich vor der Haustür des Sterzinger Renommier-Unternehmens Leitner, das zu den grössten Lift- und Pistenraupenherstellern der Welt zählt.
Pistenfressern, die Hunderte Abfahrtskilometer am Stück wollen, imponiert all das sicher nicht; wohl aber Genuss-Skifahrern und Familien, die es gern ein wenig kleiner, gemütlich und übersichtlich haben. Auf genau die konzentrieren sich die Ratschingser.
Die Skischaukel zwischen Jaufenhaus und Saxnerhütte auf gut 2000 Metern Höhe ist ideal für die Zielgruppe:
Die weiten Hänge droben laden zum entspannten Schwingen und Carven ein. Die Abfahrten liegen vorwiegend im leichten bis mittelschweren Bereich, ohne langweilig zu sein.
Ein wenig anspruchsvoller geht's bis ins Tal zur neuen Ratschings-Jaufen-Bahn – dem wirklich bequemen Ein- und Ausstieg des Ratschingser Gebiets.
Gastfreundlichkeit wird hier grossgeschrieben
Wer dort am Morgen ankommt, kann das Auto in der Grossgarage parken und ohne lange Fussmärsche gleich mit der Rolltreppe zum Lift fahren.
Wer abreist, kann sich vor der Heimfahrt in den Kabinen des Servicecenters umziehen und sogar duschen. Ein eher ungewöhnliches Angebot, das besonders Tagesgäste zu schätzen wissen.
Ratschings ist das unbestrittene Ski-Zentrum des Südtiroler Wipptals. Doch auch zwei andere Gebiete der Region sind eine Reise wert:
das beschauliche Ladurns, das mit einer knackigen schwarzen Abfahrt lockt, vor allem aber Anlaufpunkt für Brettlfans ist, die am Anfang ihrer Skikarriere stehen.
Und natürlich der Rosskopf, den jeder kennt, der über den Brenner gen Süden fährt – und trotzdem meist an ihm vorbeirauscht.
Die Bahnen des Rosskopfs starten direkt im Zentrum von Sterzing. Durch die Kleinstadt und deren Läden zu bummeln, lohnt sich allemal.
Natürlich auch in einem der Gasthöfe und Restaurants einzukehren, die mal üppig tirolerisch, mal traditionell italienisch oder wahlweise auch fein mediterran kochen.
Mit einer kreativen Mischung daraus sowie mancher Zutat aus der asiatischen Küche hat sich Burkhard Bacher in seiner «Kleinen Flamme» einen der begehrten Michelin-Sterne erkocht.
Zwar hat der Wirt hoch droben auf der Flecknerhütte mit Burkhard Bachers Sterneküche nicht viel am Hut. Doch die Liebe zu regionalen Produkten ist beiden gemein:
Bei Roland Pixner kommt der Speck vom heimischen Bauernhof. Brot, Butter und Käse sind natürlich hausgemacht und die Milch kommt garantiert frisch vom Euter.
Hausgäste dürfen die Kuh sogar selbst melken – halbwegs ruhige Hände nach einem rasanten Skitag und wilden Motorschlitten-Fahrten vorausgesetzt.