Wo die Schweiz am schönsten blüht
Der Frühling ist da und mit ihm die Blütenpracht. Wir sagen Ihnen, wo und wann welche Blumen am schönsten blühen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem einsetzenden Frühling blühen auch die Pflanzen.
- An diesen Orten ist die Blütenpracht besonders schön.
Im Frühling bricht die Zeit der blühenden Bäume und Blumen an. Wir verraten, wo Sie in der Schweiz die Blütenpracht besonders geniessen können.
Kamelien und Magnolien im Tessin
Sie signalisieren das Frühlingserwachen im Tessin: die Kamelien. Besonders üppig und zahlreich wachsen sie im Parco delle Camelie am Seeufer von Locarno. Gegen 1000 verschiedene Sorten der Camellia japonica, wie die Pflanzengattung botanisch heisst, sind hier hübsch arrangiert.
Strahlend leuchten die Blütenblätter in allen Farben zwischen Rot und Weiss. Manche haben feine farbige Streifen in verschiedenen Schattierungen. Andere wiederum betören mit dicken, gelben Staubgefässen oder einer unglaublichen Symmetrie der Blütenblätter.
Kamelien gibt es auch auf der anderen See-Seite, auf der Hügelterrasse zwischen Piazzogna und Vairano zu bestaunen. Auf über 20’000 Quadratmetern wird eine Riesenvielfalt von Pflanzen gezogen, darunter neben rund 1000 Kamelienarten auch 450 verschiedene Magnolien. Und auch sie sind ein schönes Zeichen, dass der Winter nun vorbei ist.
Tulpenmeer am Genfersee
Man muss nicht zwingend nach Amsterdam reisen, um in einem Tulpenmeer zu versinken. Bis Mitte Mai kann man diese bunten Frühlingsblumen auch in Morges geniessen.
Rund 200‘000 Tulpenzwiebeln werden jeweils am Ufer des Genfersees angepflanzt. Und zwar auf einer Fläche von 30‘000 Quadratmetern zwischen dem Schloss von Morges und dem Fluss La Morges.
Morges ist mit dem Park mit den beeindruckenden Kastanien- und Riesenmammutbäumen nicht nur zur Tulpenblüte ein Anziehungspunkt für Pflanzenfreunde. Im Sommer lockt am Igor-Strawinsky-Quai eine über eineinhalb Kilometer lange Dahlienpromenade.
Einmalige Wildtulpen in Grengiols (VS)
Haben Sie gewusst, dass im Landschaftspark Binntal eine weltweit einmalige Wildtulpensorte wächst? Es ist die Grengjer Tulpe. Zu Ehren dieser Tulipa grengiolenis, wie ihr wissenschaftlicher Name lautet, besteht in der Gemeinde Grengiols ein Rundweg. Er führt durchs Dorf, durch die Kulturlandschaft und zu den Grengjer Tulpen auf der Chalberweid.
Entdeckt wurde sie übrigens am 26. Mai 1945 vom Botaniker Eduard Thommen, der die Wildtulpe als eigenständige Art beschrieb. In der zweiten Maihälfte kann man die rund 3000 Tulpen in leuchtende Farben auf den Äckern bei Grengiols bestaunen.
Der Klassiker: Apfelblüte im Thurgau
Madame Bluescht verkündet jeweils auf der Website von Thurgau Bodensee-Tourismus ziemlich genau, wann die Apfelblütezeit vor der Tür steht. Im Moment rechnet sie damit, dass die Blüten ihre volle Pracht zwischen Mitte und Ende April entfalten.
Spätestens dann sollte man in die Ostschweiz reisen und auf einer Velotour oder Wanderung das zartrosa Blütenparadies entdecken. Etwa von Egnach nach Lömmenschwil auf der Tour «Blüten-Sepp» oder auf der «Madame Bluescht»-Tour von Sulgen nach Amriswil.
Iris und Schwertlilien im Schloss Vullierens
Der Schlossgarten in Vullierens (VD) ist ein wahres Pflanzenparadies. Von Anfang Mai bis Ende Oktober ist er der Öffentlichkeit zugänglich.
Besonders schön präsentiert sich der Garten, wenn die rund 50‘000 Iris und Taglilien mit mehr als 400 verschiedenen Arten blühen. Beim Spaziergang durch die über dreissig Hektar grosse Anlage kann man aber auch den herrlichen Blick auf die Alpen und den Genfersee geniessen.
Basler Merian Gärten : Irissammlung der Extraklasse
Ein Drittel aller weltweit existierenden Iris-Arten kann man in den Basler Merian Gärten bestaunen. Die Vielfalt ist riesig mit einer breiten Palette an Blütenfarben, Wuchsformen und verschiedenen Standortansprüchen.
Die Irissammlung ist weltweit einzigartig, setzt man doch auf zwei Schwerpunkte: Das sind einerseits die hohe Bartiris, von der sich hier rund 1500 historische Sorten befinden.
Damit sind die Merian Gärten die grösste öffentlich zugängliche Sammlung von historischen Bartiris in Europa. Und andererseits sind hier rund 100 verschiedene Wildiris zu bestaunen. Arten also wie man sie in der freien Natur finden kann.
Narzissen im Prättigau
Es ist kein Schnee, der oberhalb von Seewis im Prättigau Ende Mai, Anfang Juni noch mancherorts auf den Wiesen liegt. Es sind Hunderte von weisse Bergnarzissen, die das Gebiet zu einem wahren Naturerlebnis werden lassen. «Gapiescha» oder «Muntblüemli» werden die Frühlingsboten in Seewis auch genannt.
Von der Postauto Endstation führt ein signalisierter, gut fünfstündiger Rundweg erst Richtung Fadära. Bei Fulli folgt man den Wegweisern des Narzissenpfades, der nach Pilidetta hochführt.
Bei Stettli und Ganschiersch stösst man auf die grössten Narzissenfelder. Über Matan und Pliggug geht es wieder zurück nach Seewis.
Seltene Frauenschuhe in Bargen
Sie gelten als Inbegriff der geschützten Schweizer Pflanzen: die Frauenschuhe. Es gibt noch wenige Orte in der Schweiz, wo man diese seltene Orchideenart gehäuft antreffen kann. Einer davon ist Bargen im Kanton Schaffhausen. Genauer das Tannbüel, ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung, wo über 20 Orchideenarten gedeihen.
Vor allem aber die Frauenschüeli, die im Mai und Juni zu Hunderten blühen und die Herzen der Pflanzenfreunde erfreuen.
Tipp: Erkundigen Sie sich kurzfristig über Öffnungszeiten und ob die Pandemie-Entwicklung einen Besuch in den Gärten zulässt.