Zelten auf dem Autodach: Darauf sollten Sie achten
Spontan mit Auto und Zelt ins Grüne fahren? Wer dabei nicht auf dem harten Boden schlafen will, kann auf Dachzelte zurückgreifen. So funktioniert's.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer mit dem Auto unterwegs ist und einfach campen möchte, kann ein Dachzelt ausprobieren.
- Vorher sollte man prüfen, wie viel dynamische Dachlast das Fahrzeug aushält.
- Ob eine Montage real möglich ist, ergibt sich aus Informationen des Fahrzeugherstellers.
Auf dem Autodach zu zelten klingt im ersten Moment ungewöhnlich, kann aber viele Vorteile haben: In Dachzelten sind Camper vor Schlamm und unebenem Boden geschützt.
Doch passt jedes Zelt auf jedes Auto? Worauf Sie vor dem ersten Campingtrip achten sollten.
Wer ein Dachzelt auf seinem Auto montieren möchte, sollte vorab prüfen, wie hoch die dynamische Dachlast ist. Dabei handelt es sich um das maximale Gewicht, das auf einem Fahrzeug während der Fahrt lasten darf.
Beträgt die gesamte dynamische Dachlast beispielsweise 75 Kilo, dürfen Dachzelt und Dachquerträger zusammen nicht über diesen Wert kommen. Steht das Auto, spricht man von der statischen Dachlast. Diese ist um ein Vielfaches höher.
Vorab checken, ob Auto Montagebedingungen erfüllt
Grundsätzlich können Camper aber auf jedem Modell, das eine Dachlast erlaubt, ein Dachzelt montieren. In der Betriebsanleitung des Fahrzeugherstellers finden sich entsprechende Informationen dazu.

Für manche Modelle ist jedoch eine Dachreling (eine Strebe, die über die gesamte Dachlänge angebracht ist) oder zumindest ein Anschraubpunkt für Dachquerträger notwendig.
Daran werden die Zelte im Anschluss mit vier Klemmschellen befestigt. Wer bereits Dachträger für eine Dachbox oder einen Fahrradträger besitzt, kann diese für das Dachzelt ebenso nutzen.
Kaufentscheidung: Hartschale oder Klappdachzelt?
Eignet sich das Auto für die Befestigung, stellt sich die Frage: ein Zelt mit Hartschale oder doch eher ein Klappdachzelt? Modelle mit einer Hartschale ähneln einer sehr grossen Dachbox und sind wetterbeständiger, aerodynamischer und innerhalb weniger Sekunden aufgebaut.
Klappdachzelte bieten hingegen meist mehr Liegefläche und Innenhöhe, sind leichter und in zusammengefaltetem Zustand in der Regel auch kleiner und brauchen daher weniger Dachfläche. Zudem sind diese Modelle meist günstiger.
Testergebnis der Dachzelte fällt positiv aus
Sieben Modelle ohne Hartschale hat ein aktueller Test überprüft und alle gelobt. Sechs haben die Note «gut» und das Modell «Thule Tepui Autana» sogar die Note «sehr gut» erhalten.
Überprüft wurden der Auf- und Abbau, die Verarbeitung, Wetterfestigkeit, die Schadstoffbelastung sowie der Komfort beim Camping.
Wer gute Qualität haben will, muss laut Testergebnis zwar nicht das teuerste Modell wählen. Mehr Geld als für herkömmliche Zelte sollte man dennoch einplanen. Die getesteten Modelle lagen zwischen 2000 und über 3000 Franken.
Vor dem ersten Ausflug sollte man sich am besten ein Modell probeweise ausleihen und auch beim Kauf gut beraten lassen. Ausserdem sollten mindestens zwei bis vier Menschen beim Aufbau helfen. Denn einige Dachzelte seien sehr schwer.