ADHS beim Hund: Gibt es das und wie zeigt es sich?
Wenn der Hund dauerhaft unter Strom steht, ist die Herausforderung gross. Können unsere Vierbeiner ADHS haben?

Das Wichtigste in Kürze
- Hunde können nicht mit ADHS, aber mit einer Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert werden.
- Forscher untersuchen weiterhin, warum und welche ADHS-Symptome Hunde zeigen.
- Vor allem Vernachlässigung, Stress und genetische Merkmale gelten als Einflussfaktoren.
Sie sind übermässig aktiv, können sich nur schlecht konzentrieren oder handeln impulsiv: Hunde zeigen manchmal ADHS-ähnliche Symptome.
Laut aktuellem Forschungsstand haben betroffene Hunde zwar nicht die gleiche Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, unter denen Menschen leiden. Zugleich gehen Wissenschaftler aber immer noch der Frage nach, ob es eine spezielle ADHS-Form bei den Vierbeinern gibt und was sie ausmacht.
Neue Studie geht der Frage nach ADHS bei Hunden nach
Eine im Januar 2024 erschienene Studie der Eötvös-Loránd-Universität (ELTE) in Budapest zeigt neue Erkenntnisse: Demnach litten Hunde zwar nicht unter ADHS, aber unter ADHS-Symptomen, die eher bei betroffenen Erwachsenen als bei Kindern zu beobachten sind.

Dazu gehört beispielsweise, dass bei Kindern Hyperaktivität und Impulsivität häufiger in Kombination auftreten, bei Erwachsenen weniger. Mit der Hilfe spezieller Fragebögen haben die Forscher ADHS-bezogene Merkmale bei den Vierbeinern bewertet.
Ein wichtiges Ergebnis ist unter anderem die Beobachtung einer Folgeerscheinung, wenn Hunde ADHS-Symptome zeigen: Sie entwickeln manchmal eine übermässige Vokalisation, was bedeutet, dass sie beispielsweise mehr jaulen, bellen und winseln.
Bestimmte Hunde zeigen häufiger ADHS-Symptome
Bis heute ist trotz aller neuer Erkenntnisse nicht eindeutig belegt, ob Hunde tatsächlich an ADHS erkranken können. Wird eine Diagnose gestellt, ist bei den Tieren stattdessen von einer Hyperaktivitätsstörung die Rede, wenn die Vierbeiner auffällig aktiv und unruhig sind.

Diese Hunde leiden unter einem gestörten Dopamin-Haushalt, der das hyperaktive Verhalten begünstigt. ADHS-ähnliche Merkmale sind aber vor allem bei Vierbeinern zu beobachten, die viel Stress erlebt haben und beispielsweise aus dem Tierheim kommen.
Wichtige Einflussfaktoren sind das häufige Alleinsein und die Vernachlässigung durch Menschen. Auch Fütterungsfehler, genetische Veranlagung und fehlende Auslastung werden oft als potenzielle Gründe für eine Hyperaktivitätsstörung genannt.