Die Ozeane versauern und schuld ist der Mensch
Viele Meerestiere sind bedroht, weil wegen des Treibhausgases CO2 der pH-Wert der Ozeane immer weiter sinkt. Und dies vor allem seit der industriellen Revolution, wie eine Studie nun zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltmeere nehmen das Treibhausgas CO2 auf. Dabei sinkt ihr pH-Wert und das ist schlecht für Muscheln und Korallen.
- Das geschieht schon seit der industriellen Revolution, haben Forscher nun dank eines Korallenbohrkerns herausgefunden.
- Damit ist klar: Die Versauerung der Meere ist zum grossen Teil menschengemacht.
Die Weltmeere nehmen rund 40 Prozent des Treibhausgases CO2 auf. Das ist gut für die Atmosphäre aber schlecht für die Ozeane, denn sie werden dabei immer saurer – ihr pH-Wert sinkt. Darunter leiden Muscheln und Korallen, deren Schutzhülle aus Kalk bei sinkendem pH durchlässig wird.
Wann die Versauerung der Meere begann und wie genau sie sich über die Jahrhunderte entwickelte, wusste man bisher nicht. Doch dank Korallenbohrkernen konnten französische Umweltwissenschaftler nun erstmals den pH-Verlauf im Südpazifik beobachten, über mehr als 320 Jahre hinweg, von 1689 bis 2011. Dafür nahmen sie eine Steinkoralle der Art Diploastrea heliopora unter die Lupe. Ähnlich wie Bäume bildet diese Koralle Wachstumsringe. Deren chemische Zusammensetzung untersuchten die Wissenschaftler und rekonstruierten daraus die Klimabedingungen der vergangenen Jahre.
Dabei zeigte sich: Der pH-Wert des Ozeans schwankte zwar schon zu vorindustriellen Zeiten, hauptsächlich wegen natürlicher Wetterphänomene wie dem El Niño. Aber seit den 1890er Jahren, als im Zuge der industriellen Revolution enorm viel Kohlenstoffdioxid durch die Nutzung fossiler Brennstoff frei wurde, sank der Meeres-pH deutlich ab.
Diese Daten liefern nun handfeste Belege dafür, dass die Versauerung der Meere nicht nur auf natürliche Schwanken zurückzuführen ist, sondern zum grossen Teil auf den menschengemachten CO2-Ausstoss.
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