Grossaquarium Projekt des Basler Zoos nimmt Parlaments Hürde

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Basel,

Das Ozeanium-Projekt des Basler Zoos ist einen Schritt weiter: Der baselstädtische Grosse Rat hat den Bebauungsplan klar gutgeheissen.

Eine Gepunktete Wurzelmundqualle schwimmt im Basler Zoo.
Eine Gepunktete Wurzelmundqualle schwimmt im Basler Zoo. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 40 Aquarien im Basler Zoo sollen Einblicke in die Welt der Ozeane bieten.
  • Der überwiegende Teil des Ozeaniums soll unterirdisch gebaut werden.

Das Grüne Bündnis kündigte ein Referendum gegen das Ozeanium-Projekt des Basler Zoos an. Der baselstädtische Grosse Rat hiess den Bebauungsplan gut.

Das 100-Millionen-Projekt an der Heuwaage nach Plänen der Zürcher Boltshauser Architekten soll dem Publikum anhand von rund 40 Aquarien Einblick in die Welt der Ozeane bieten und es für Umweltfragen sensibilisieren. Der überwiegende Teil des Ozeaniums soll unterirdisch gebaut werden.

Im Kantonsparlament standen dafür nun Zonenänderung, Bebauungsplan, Strassenlinien und Baurecht zur Debatte. Umstrittenste Themen waren dabei Ökologie und Tierschutz.

Faszinosum Leben

Befürworter des Grossprojektes argumentierten, nur die Begegnung mit lebenden Exponaten könne dermassen faszinieren, dass Betrachtende ihr eigenes Verhalten ändern und mehr zum Schutz der Meere unternähmen.

Neben pädagogischem Nutzen wurde von Bürgerlichen auch positive Effekte für den Tourismus ins Feld geführt. Mehrfach war von einem «Geschenk» an die Stadt die Rede. Die SP relativierte mit Verweis auf den sehr günstig zur Verfügung gestellten Boden, auf dem auch andere Nutzungen denkbar wären.

Fast alle Fraktionen unterstützten das Ozeanium. Während die Bürgerlichen klar dahinter standen, war die Unterstützung der SP zaghaft. Einzig das Grüne Bündnis votierte strikt gegen das Grossprojekt und kündigte auch gleich das Referendum an.

Lebensräume wichtiger

Das Konzept, gefangene Tiere zu zeigen, sei heute völlig veraltet; Tiere wirklich schützen könne man nur mit dem Schutz ihrer Lebensräume. Heute reichten virtuelle Begegnungen angesichts schädlicher Tierbeschaffungen und des Leidens der Fische in Gefangenschaft – Aquarien seien winzig klein verglichen mit dem Meer.

Nach einer engagierten Debatte stimmte der Grosse Rat der Vorlage mit 69 gegen 13 Stimmen bei 13 Enthaltungen zu. Damit hat er auch alle Einsprachen erledigt.

Gegen das Ozeanium machen sich namentlich auch die Fondation Franz Weber und deren Verein Helvetia Nostra stark, primär aus ökologischen Gründen. Als Gegenprojekt hatten diese 2014 die «Vision Nemo» präsentiert, quasi virtuelle Multimedia-Fenster zum Ozean.

Finanzierung offen

Der Zoo will hingegen – ergänzend zu den Becken im 1972 eröffneten Vivarium – im Ozeanium mittels Aquarien mit den jeweils passenden Tieren etwa Gezeitenströmungen oder Probleme des Mittelmeeres thematisieren. Zudem sind Schwarmfischen und Räubern im Meer eigene Becken gewidmet. 8,5 Meter hoch soll eines zum Thema «offener Ozean» werden.

Nach dem grünen Licht des Parlaments ist das 100-Millionen-Projekt indes finanziell noch nicht gesichert: Der Zoo hat erst 57 Millionen gesammelt. Weder für den Bau noch den Betrieb des Ozeaniums rechnet er mit Staatsgeldern. Gemäss Ratsvorlage ist – wenn alles klappt – der Baubeginn auf 2021 angesetzt, die Eröffnung 2024.

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