Kenia: Zehntes Nashorn nach Umsiedlung verendet
Ein weiteres Spitzmaulnashorn ist nach einem Transfer innerhalb von Kenia verendet. Zehn der elf Tiere sind damit tot. Vermutet wird eine Salzwasservergiftung.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juni wurden elf Spiztmaulnashörner innerhalb von Kenia umgesiedelt.
- Seit dem misslungenen Transport sind bereits zehn Tiere verendet.
- Die gefährdeten Tiere sind vermutlich am salzigen Wasser im neuen Park gestorben.
In Kenia ist nach einer Umsiedlung von bedrohten Nashörnern inzwischen ein zehntes Tier gestorben. Dies bestätigte der Tourismusminister Najib Balala am Donnerstag. Elf Spitzmaulnashörner wurden kürzlich von der kenianischen Wildtierbehörde (KWS) mit Unterstützung der Tierschützer des WWF in den östlichen Tsavo-Nationalpark verlegt, um den Erhalt der Art zu fördern.
Den Untersuchungen zufolge starben die verlegten Tiere in Folge von Stress, der durch eine Salzvergiftung verstärkt wurde, wie Balala erklärte. Das letzte noch lebende Tier sei von einem Löwen angegriffen worden und werde derzeit behandelt. Zudem hätten die Untersuchungen gezeigt, dass einige Mitarbeiter des KWS fahrlässig gehandelt hätten, unter anderem in der Vorbereitung der Umsiedlung. Sechs Menschen wurden demnach suspendiert.
Schmerzlicher Verlust
Das WWF hatte zuvor erklärt, Wildtiere dieser Grösse umzusiedeln sei extrem herausfordernd. «Zu einer Zeit, in der trotz aller Schutzmassnahmen im Schnitt noch drei afrikanische Nashörner am Tag wegen ihres Horns gewildert werden, ist jeder Verlust besonders schmerzlich», sagte der Nashorn-Experte Johannes Kirchgatter.
Schätzungen zufolge gibt es weltweit nur noch rund 5000 Spitzmaulnashörner. Sie leben in Namibia, Südafrika, Simbabwe und Ostafrika. Rhinozerosse werden von Wilderern wegen ihrer Hörner getötet. Diese werden illegal für teures Geld nach Asien verkauft, wo sie als Ornamente oder als Zutat traditioneller Medizin begehrt sind.