Tierschutz: Das ist bei Hühnerhaltung wichtig

Wayra Knecht
Wayra Knecht

Bern,

Sie interessieren sich für die Hühnerhaltung? Dann gilt es, sich einigen Anforderungen bewusst zu sein, damit der Tierschutz jederzeit eingehalten wird.

Symbolbild Tierschutz
Hühner sind gesellig und leben in Gruppen. Um ihre Gesundheit zu gewährleisten, ist ausreichend Platz, angemessene Ernährung sowie Pflege und Aufmerksamkeit erforderlich. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizweit gibt es rund 70'000 private Hühnerhaltungen.
  • Besonders wichtig ist es, den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden.
  • Eine gesetzeskonforme und artgerechte Haltung ist zentral.

Legerassen, Fleischrassen oder Zweinutzungshühner: Grösstenteils werden Hühner aufgrund ihrer Eier, ihres Fleischs oder beidem gehalten. Doch Hühner sind auch für komplexes Sozialverhalten bekannt. Für den Tierschutz wird eine Umgebung benötigt, die es ihnen ermöglicht, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszudrücken. Dazu gehören Aktivitäten wie Fressen, Scharren, Picken und Sandbaden sowie das Schlafen auf erhöhten Stellen.

Tierschutz: Das brauchen Ihre Hühner

Hühner bevorzugen ein angenehm temperiertes Stallklima mit guter Belüftung. Ausreichend Tageslicht ist ebenfalls unerlässlich für den Tierschutz. Die Ställe dürfen tagsüber nicht zu dunkel sein – ein Mindestwert von 5 Lux Lichtstärke wird vorgeschrieben.

Symbolbild Tierschutz
Tageslicht und gut belüftet: Ein Hühnerstall muss gewissen Anforderungen gerecht werden. - Depositphotos

Masttiere dürfen sogar in der Dunkelphase eine Orientierungsbeleuchtung von weniger als 1 Lux haben. Mit künstlicher Beleuchtung darf der Lichttag auf maximal 16 Stunden verlängert werden.

Auch Hühner brauchen einen Rückzugsort

Jeder Hühnerstall muss erhöhte Sitzstangen aufweisen, auf denen sich die Hühner tagsüber und vor allem nachts zurückziehen können. Diese Stangen müssen mindestens 50 cm über dem Stallboden angebracht sein. Oberhalb der Sitzstangen muss mindestens 50 cm lichte Höhe frei bleiben.

Hühner brauchen Bewegung. Eine tiergerechte Haltung bietet deshalb genügend eingestreuten Raum zum Schreiten und Scharren. Gitter- und Rostflächen sollen leicht begehbar sein.

Symbolbild Tierschutz
Für den Tierschutz: Besonders nachts müssen sich Hühner zurückziehen können – erhöhte Sitzstangen sind deshalb ein Muss. - Depositphotos

Hühner benötigen auch genügend Raum, um in Ruhe ihr Federkleid zu ordnen, sich zu putzen, sich zu schütteln. Sowie gleichzeitig einen Flügel und ein Bein zu strecken. Sie nehmen regelmässig ein Sand- oder Staubbad.

Eine Gelegenheit zum Staubbaden in einer Sandgrube oder geeignete Einstreu sowie ruhigere Plätze sind ebenfalls wichtige Elemente einer tiergerechten Hühnerhaltung.

Alle brauchen Zugang zu Wasser

Legehennen benötigen geeignete, abgedunkelte Einzel- oder Gruppennester, wo sie ohne Störung durch andere Hühner ihre Eier legen können. Diese Nester können mit tiefer, weicher Einstreu versehen sein, in der das Ei versinkt.

Tierschutz
Fütterungsanlagen und Tränken sind wichtige Einrichtungen. - Depositphotos

Fütterungsanlagen und Tränken sind wichtige Einrichtungen im Hühnerstall. Sie müssen leicht erreichbar und in grossen Ställen gleichmässig verteilt sein. Das Angebot für den Tierschutz muss so gross sein, dass auch schwächere Tiere regelmässig Zugang zu Wasser und Futter haben.

Tierschutz: Die dunkle Seite der Hühnerhaltung

Hühner brauchen Beschäftigungsmöglichkeiten. Haben sie zu wenige davon, neigen sie zu Verhaltensstörungen wie Federpicken oder gar Kannibalismus.

Hühner sind soziale Tiere und brauchen den Kontakt mit Artgenossen. Menschen können diesen Kontakt nicht ersetzen. Sie dürfen deshalb nicht alleine gehalten werden.

Wer mehr als 150 Legehennen oder 200 Junghennen bzw. 500 Mastpoulets pro Jahr produziert, muss einen Sachkundenachweis vorlegen können. Davon befreit sind ausgebildete Landwirte.

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Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Die grössten Umweltsünder unter unseren Nahrungsmitteln sind tierischen Ursprungs. 1/3 der konsumbedingten Umweltbelastungen in Europa geht auf das Konto unseres Essens. Die Produktion hat hier den Hauptanteil: Verpackung, Transport, Lagerung, Zubereitung und Entsorgung fallen in der Regel deutlich weniger ins Gewicht. Besonders umweltbelastend ist die Tierhaltung: Sie ist sehr ressourcenintensiv und verursacht deutlich mehr Treibhausgas-Emissionen als der Anbau von pflanzlichen Nahrungsmitteln. So reduziert sich der Fussabdruck der Ernährung eines durchschnittlichen Schweizers beispielsweise um 24%, wenn er auf vegetarische Ernährung umstellt. Ernährt er sich vegan, sind es sogar 40%. Regionale Produkte verbessern den Fussabdruck in diesem Bereich nur um etwa 4%. Mit der Umstellung von tierischer auf pflanzliche Ernährung lässt sich also der Ernährungsfussabdruck 10x wirksamer senken als mit der Umstellung von ausländischen auf Schweizer Produkte. Tierische Proteine sind im Schnitt für die Hälfte der ernährungsbedingten Umweltbelastungen verantwortlich. Je weniger von ihnen, desto besser für das Klima, für unsere Umwelt und damit für unsere Lebensgrundlagen. Ein vegetarisches Gericht belastet das Klima im Durchschnitt dreimal weniger als ein Gericht mit Fleisch. Vegane Gerichte sind noch besser. Soll trotzdem mal etwas Tierisches auf den Tisch, so sind biologisch produzierte Produkte vorzuziehen.

User #2897 (nicht angemeldet)

Es ist wichtig, den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden.....

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