Wie die Katze zu den Menschen fand
Das Wichtigste in Kürze
- In drei von zehn der Schweizer Haushalte teilt ein Stubentiger die Wohnung.
- Die erste Hauskatze wurde vor 10'000 Jahren auf Zypern gehalten.
- Zwischen 40 und 90 anerkannte Rassen gibt es heute in aller eElt.
- Für alle, die gerne mit ihren Liebsten feiern: Am 8. August ist Weltkatzentag!
Etwa 1,85 Millionen Katzen kommen auf knapp neun Millionen Bürger: In drei von zehn hiesigen Haushalten der Schweiz, so die Plattform Statista, lebt ein Stubentiger. Die Katze gilt als das beliebteste Haustier der Schweizer.
Aus dem Nahen Osten in die Welt
Die heutige Hauskatze (Felis catus) stammt von der afrikanisch-asiatischen Wildkatze (Felis lybica) ab, die in Afrika ein eher gestreiftes Fell aufweist und in Asien eher gefleckt ist.
Während viele Wildkatzen heute vom Aussterben bedroht sind, geht es der Hauskatze in den meisten Fällen bestens.
Denn: Als die Menschen sesshaft wurden und sich von der Landwirtschaft und erstem Getreide nährten, entdeckten und schätzten sie Katzen als Jäger von Mäusen.
Umgekehrt entdeckten die Katzen die Menschen für sich: Futter gab es in der Nähe ihrer Siedlungen auch in Form feiner Abfälle zuhauf.
Heute bekommen die Samtpfoten, je nach Heim, Poulet, Truthahn, Rind, laktosefrei oder vegetarisch und dazu noch Spielzeug, Decken und andere Luxusgüter. Doch auch früher dürfte es schon echte Feinschmecker unter den Tieren gegeben haben.
Von Unabhängigkeitssymbolen und falschen Teufeln
Denn bereits vor rund 5000 Jahren hielten sich die Ägypter Hauskatzen. Und die Katze als Göttin ist eine ägyptische Idee mit eigenem Tempel: Bastet ist die Tochter des Sonnengottes. Selbst Leonardo da Vinci fand: Jede Katze ist ein Meisterwerk!
(Die Sphynx-Katze kurioserweise kommt nicht aus Ägypten, sondern aus Mittelamerika!)
Die erste Hauskatze scheint jedoch in Zypern gelebt zu haben. Eine etwa 10'00 Jahre alte Grabstätte lässt diesen Schluss zu: Hier wurde eine Falbkatze kunstvoll neben einen Menschen gebettet aufgefunden. Der Clou: Wilde Katzen gab es in Zypern damals noch nicht.
Handelsrouten sorgten bald dafür, dass Katzen auf alle Kontinente gelangten. Im antiken Griechenland und im Römischen Reich galten Katzen als Symbol der Unabhängigkeit.
Das Gegenteil trat dann im Mittelalter ein. Die Katze wurden mit Hexerei und Teufelszeug in einen Sack gesteckt, verfolgt und getötet. Keine gute Idee: Nach heutigem Wissen öffnete das der Pest die Tür, schliesslich konnten sich die Ratten nun ungestört verbreiten.
Heute gibt es je nach Schätzung zwischen 40 und 90 verschiedene anerkannte Rassen, darunter Perser, Siamesen, Maine Coons und die in der Schweiz beliebte Europäisch Kurzhaar.
Platz an der Seite der Götter in Weiss
Ganz domestiziert wurde der Stubentiger nie. Es war eher andersrum. Als stiller, mal opportunistischer, mal eleganter Begleiter des Menschen ist er heute tätig und beliebt. Intelligent und einfühlsam, sind Katzen heute unter die Götter in Weiss aufgestiegen: In manchen Praxen der Psychotherapie haben sie einen Platz als Co-Therapeuten inne.
Übrigens: Am 8. August ist Weltkatzentag! Und falls Sie eine schwarze Katze Ihr Haustier nennen, feiern Sie mit den US-Amerikanern gleich noch einmal am 18.: den «Black Cat Appreciation Day».