Auf Hawaii wurden in den letzten Jahren einige junge Mönchsrobben entdeckt, denen ein Aal aus der Nase hing. Forscher stehen vor einem wohl unlösbaren Rätsel.
Auf Hawaii wurde vor einem Jahr eine junge Mönchsrobbe entdeckt, der ein Aal in der Nase steckte – es ist kein Einzelfall.
Auf Hawaii wurde vor einem Jahr eine junge Mönchsrobbe entdeckt, der ein Aal in der Nase steckte – es ist kein Einzelfall. - Facebook/NOAA

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Hawaii wurde eine junge Mönchsrobbe fotografiert, der ein Aal in der Nase steckte.
  • Forscher entfernten den ungebetenen Gast ohne Probleme aus der Nasenhöhle des Tieres.
  • Sie können sich das eigenartige Phänomen nicht erklären, haben aber einige Theorien.
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Was für ein ungewöhnlicher Schnappschuss, den das National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auf Facebook veröffentlicht hat. Eine junge Hawaiianische Mönchsrobbe mit zugekneiften Augen, der ein langer, gepunkteter Aal aus der Nase hängt? 

Das Bild wirft eine Reihe von Fragen auf, ist aber nicht so einzigartig, wie das vielleicht aufs Erste erscheint. Wissenschaftler, die die Tiere im Rahmen eines Forschungsprogramms seit fast 40 Jahren beobachten, hatten das Phänomen nämlich bereits in den letzten Jahren drei Mal bei jungen Mönchsrobben auf den Hauptinseln von Hawaii entdeckt.

Die Forscher zeigten sich dabei bereits in der Vergangenheit sehr besorgt über diese Vorfälle und entschieden sich jeweils, den Aal zu entfernen – so beim jüngsten Fall. Die Robbe habe sich kaum gewehrt und der Aal, der recht tief in der Nase steckte, konnte in einem Stück herausgezogen werden. Er überlebte die unblutige Prozedur aber nicht – der Robbe geht es gut.

Für die Gesundheit des Meeressäugers, war die «Notoperation» sehr wichtig. Der Aal könnte den Meeressäuger beim Tauchen nämlich behindern oder so tief sitzen, dass er die Barrieren zwischen Nase und Lunge durchbricht. So würde beim Tauchen dann Wasser in die Lunge der Robbe eindringen.

Forscher haben verschiedene Theorien

Wie genau der Aal seinen Weg in die Nase der Robbe gefunden hatte, darüber können die Forscher nur spekulieren. «Die ganze Situation könnte ein seltsamer Zufall sein und vielleicht werden wir dies nie wieder so beobachten», so Charles Littnan, einer der Biologen des Forschungsteams gegenüber «Live Science».

Natürlich gibt es aber einige Theorien. So könnte das Ganze bei der Futtersuche passiert sein. Die vom Aussterben bedrohten Mönchsrobben stecken nämlich ihre Nasen unter Wasser tief in die Spalten von Korallenriffen, Felsen oder in den Sand, um Futter zu suchen, das sich versteckt – so zum Beispiel ein Aal.

Fühlt sich dieser daraufhin in die Enge getrieben, würde er sich verteidigen. «Er könnte sich selbst in die Nase gerammt haben und schliesslich stecken geblieben sein», so Littnan. Es sei aber auch denkbar, dass sich das Jungtier an dem Aal verschluckt habe und ihn über die Nase herauszubringen versuchte. So ähnlich wie, wenn jemand Spaghetti isst, husten muss und die Pasta durch die Nase wieder «rausflutscht». 

Da das Phänomen bisher nur bei Baby-Robben entdeckt wurde, besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass es ihnen schlicht an Jagd-Erfahrung fehlt. Zusammengefasst: Es bleibt unklar, wie genau der Aal in die Nasenrobbe gelang und das wird wahrscheinlich auch so bleiben, denn das eigenartige Phänomen kommt einfach nicht oft genug vor, um daraus wissenschaftliche Schlüsse zu ziehen.

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