Liveübertragung: Als die Ärzte 1987 für einen Skandal sorgten
Die Ärzte sind bekannt für Statements und Provokationen. 1987 sorgte die Punkrock-Band während einer Liveübertragung der ARD für einen grossen Skandal.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ärzte sorgten an einem Konzert für einen Skandal.
- Sie spielten den Song «Geschwisterliebe» in München 1987.
- Die ARD und der BR machten zum Konzert eine Liveübertragung.
Die erfolgreichste Punkrock-Band Deutschlands, die Ärzte, erntete für Lieder wie «Schrei nach Liebe», ein Statement gegen Rassismus, viel Lob. Doch die Band schuf auch Gegenstücke. Darunter fällt der Song «Geschwisterliebe».
Dieser wurde von der Bundesprüfstelle indiziert. Denn der Song handelt von Inzest. Farin Urlaub, welcher das Stück schrieb, beschreibt darin, was eine Kunstfigur mit seiner 14-jährigen Schwester macht.
Doch 1987 stimmte die Band den Song bei einem Auftritt in München an. Das Konzert wurde zur Liveübertragung des BR und der ARD. Und der Song flimmerte somit Deutschlandweit über die Bildschirme.
Farin Urlaub, bürgerlich Jan Vetter, sagte gegenüber der «zeit»: «Das war doch nur eine ganz kurze Phase, in der zwei Alben indiziert wurden. Die allerdings gründlich. An Liedern wie „Geschwisterliebe“ sollte ein Exempel statuiert werden. Aber das ist schiefgegangen, denn plötzlich hatten wir das Image von Robin Hood und «echten Rock-Märtyrern».»
«In gewisser Weise haben wir der Bundesprüfstelle einiges zu verdanken», meint Farin Urlaub über den vergangenen Skandal in der Liveübertragung.