«Terminator: Dark Fate» führt die Reihe schwach weiter
Das Wichtigste in Kürze
- Die Menschheit ist einmal mehr in Gefahr.
- «Terminator: Dark Fate» spielt nach dem zweiten Teil.
- Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger sind zurück.
James Cameron sorgte im Jahre 1984 mit dem atmosphärischen B-Movie über eine erbarmungslose Maschine für Aufsehen. Nebenbei verhalf er dem österreichischen Bodybuilder Arnold Schwarzenegger zu einer grossen Karriere. Der Streifen gehört zu den Meilensteinen des Unterhaltungskinos.
Die 1991 erschienene Fortsetzung zeigte eine bahnbrechende Verschmelzung von analoger und digitaler Tricktechnik. Mit mehr Spektakel und etwas Humor landete Cameron einen umjubelten Kassenschlager. Danach ging die Reihe im Kino qualitativ bergab. «Terminator 3», «Salvation» und «Genisys» boten bestenfalls mässige Popcorn-Kost.
Der sechste Film soll unter dem Zusatztitel «Dark Fate» als direkte Fortsetzung des zweiten Teils die Geschichte würdig fortsetzen. Cameron hat in der Rolle des Produzenten und fürs Drehbuch einige Ideen beigesteuert.
Seine warmen Worte in Werbevideos sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Lob gab es bereits vier Jahre zuvor für den misslungenen «Genisys». Camerons Aussagen hören sich daher für manche nett an, dürfen aber auch als hohles PR-Geschwätz abgestempelt werden.
«Terminator: Dark Fate» steht symptomatisch für eine qualitative Stagnation
Dani Ramos (Natalia Reyes) wird vom widerstandsfähigen Terminator-Modell Rev-9 (Gabriel Luna) gejagt. Hilfe erhält sie von der genetisch optimierten Soldatin Grace (Mackenzie Davis).
Das Duo trifft nach einer Auseinandersetzung mit dem Rev-9 auf Sarah Connor (Linda Hamilton). Die resistente Kämpferin macht seit Jahren Jagd auf die Terminatoren. Um die drohende Vernichtung der Menschheit abzuwenden, braucht es Hilfe von einem T-800 namens «Carl» (Arnold Schwarzenegger).
«Terminator: Dark Fate» vom Regisseur Tim Miller («Deadpool») ist das aktuellste Exempel für den stagnierenden Status der Franchise. Die ursprünglich einfache Handlung ist längstens zum Wirrwarr aus verschiedenen Zeitlinien und Widersprüchen mutiert. Eine weitere Fortsetzung wäre nicht notwendig gewesen.
Krawall und bemühte Lässigkeit
In erster Linie erinnert «Terminator: Dark Fate» absichtlich häufig an die ersten beiden Teile. Das fängt bei der Handlung an, zieht sich mit gewissen Motiven weiter und endet in einem Reigen voller Zitate.
Vieles hat man schon mal gesehen. Der blasse Antagonist kopiert den T-1000 (Robert Patrick). Die Protagonistin Dani übernimmt den Zweck von John Connor (Edward Furlong).
Im Fokus steht die mittlerweile 63-jährige Hamilton, welche für den Film trainiert hat. Viel Raum erhalten zudem ihre beiden Schauspielkolleginnen Reyes und Davis. Schwarzenegger tritt in den Hintergrund.
Es gibt durchaus gelungene Momente. Dazu gehört eine längere Actionsequenz im ersten Drittel. Diese kommt mit relativ wenig Einsatz von Computereffekten daher und besitzt ordentlich Wucht.
Die anfangs gut inszenierte Action gerät jedoch mit zunehmender Laufzeit zum hirnlosen Krawall. Wenig geistreich fallen auch die bemüht auf Lässigkeit getrimmten Dialoge aus. Das macht sich beispielsweise bei den Wortwechseln zwischen Sarah und Dani bemerkbar.
Fazit
«Terminator: Dark Fate» mutet wie ein weiterer Aufguss von bewährten Rezepten an. Regisseur Miller und Produzent Cameron brechen zwar mit etablierten Szenarien, gehen diesen Weg jedoch nicht konsequent genug weiter. Der Film ist im Korsett aus Referenzen sowie halbgarer Weiterführung gefangen.
«Dark Fate» ändert nichts am Umstand, dass der «Terminator» spätestens seit 1991 aufs Abstellgleis gehört.