«Terminator: Dark Fate»: Viel Frauenpower im starken Comeback
«Terminator: Dark Fate» mit Arnold Schwarzenegger ist seit letzter Woche auf der Leinwand zu sehen. Der sechste Teil wird besonders von Frauen geprägt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Filmreihe von Terminator feierte letzte Woche ihr Comeback.
- Seit vergangenem Mittwoch läuft «Dark Fate» in den Deutschschweizer Kinos.
Sie ist zurück: Im sechsten Teil von James Camerons Science-Fiction-Saga gibt es ein Wiedersehen mit Linda Hamilton als Sarah Connor. Auch sonst ist der Film stark weiblich geprägt und wirft dunkle Schlaglichter auf unsere Gegenwart.
Er ist längst fester Bestandteil der Pop-Kultur: James Camerons «Terminator», der im Jahr 1984 zum ersten Mal das Licht der Leinwand erblickte. Er steht als ikonische Figur für den Kampf von Mensch und Maschine, für das sehr aktuelle Dilemma einer digitalisierten Zivilisation.
Als Meilenstein in dieser stark dystopisch geprägten Saga gilt Camerons «Terminator 2: Tag der Abrechnung» (1991), der mit vier Oscars in technischen Kategorien ausgezeichnet wurde. An diesen Höhepunkt des Genres knüpft nun «Terminator: Dark Fate» an, und natürlich ist auch der mittlerweile 72-jährige Arnold Schwarzenegger wieder mit von der Partie.
Der eigentliche Besetzungscoup liegt aber im unerwarteten Comeback von Linda Hamilton (63). Nach fast 30 Jahren Pause verkörpert sie noch einmal die Kämpferin Sarah Connor. Keine ganz leichte Aufgabe, wie die Schauspielerin im Interview mit der «New York Times» verriet: «Diese Figur zu verkörpern, war eine echte Herausforderung, es war zehnmal so schwer für mich wie beim zweiten Teil.» Kein Wunder, da Hamilton fast alle Stunts selbst absolviert hat.
Inhalt – Terminator: Dark Fate
Eine Herkulesarbeit, denn der neue «Terminator» in der Regie von Tim Miller kommt rasant und mit reichlich Frauenpower zur Sache. Im Mittelpunkt steht die Mexikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes), die von einer Kampfmaschine (Gabriel Luna) aus der Zukunft gejagt wird. Als ihr Vater und Bruder sterben, hat sie nur noch die kybernetisch weiterentwickelte Super-Soldatin Grace (Mackenzie Davis) als Beschützerin.
Gleich zum Auftakt erleben wir eine Autoverfolgungsjagd mit reichlich Blechschaden. Dann kommt Sarah Connor (Linda Hamilton) mit grossem Kaliber wie ein «Deus ex Machina» den Frauen zur Hilfe.
Wie bei «Star Wars» hat sich auch «Terminator: Dark Fate» verjüngt und versucht, mit weiblicher Präsenz und Intelligenz zu punkten. Plumpe Machos wie damals noch Arnold Schwarzenegger haben in dieser brutalen neuen Welt nun wirklich keine Chance mehr. Eine gute Stunde fightet das Frauen-Trio gegen den übermächtigen Gegner und dann kommt doch noch Arnold Schwarzenegger ins Spiel. Der ist als Terminator im Holzfällerhemd gut gealtert, lebt mit seiner Familie im Wald, und hat menschliche Gefühle entwickelt.
Jetzt kommt auch endlich etwas Humor dazu: Er sei Experte im Windelnwechseln, berichtet die etwas eingerostete Kampfmaschine, ansonsten mache er als Innenausstatter Gardinen. Aber natürlich hat die von Arnold Schwarzenegger verkörperte Figur das Kämpfen nicht verlernt: Zum spektakulären Showdown geht Arnold Schwarzenegger mit gigantischen Militärtransportern in die Luft. Dies, bevor das letzte Kapitel unter Wasser an einer Talsperre spielt.
Darstellung – Terminator: Dark Fate
«Terminator: Dark Fate» kommt als fast altmodischer, sehr physisch geprägter Actionfilm daher. In diesem Film kämpfen wieder richtige Menschen und keine Comicfiguren ums Überleben. Dabei riskiert Tim Millers Film einige böse Seitenhiebe auf unsere ganz reale, unheilvolle Gegenwart.
Schon am Anfang in Mexiko verliert Danis Bruder seinen Job in der Autofabrik an eine Maschine. Wenig später ist er tot. Später muss das Frauen-Trio die Grenze zwischen Mexiko und den USA überwinden und findet sich im Flüchtlingselend wieder. Es gibt überfüllte Züge mit illegalen Immigranten, paramilitärisch gesicherte Auffanglager für Latinos, und die ominöse Grenzmauer ist längst triste Realität.
Da dockt das Science-Fiction-Abenteuer an unsere Zeit an und die sieht ziemlich alt aus. Nein, eine wirklich optimistische Botschaft hat auch dieser «Terminator»-Film nicht zu bieten.