The Silence ist ein Horrorfilm aus der untersten Schublade
Amerika wird von mysteriösen Kreaturen angegriffen. Die Roman-Adaption «The Silence» gehört eindeutig zu den schlechten Vertretern des Horrorgenres.
Das Wichtigste in Kürze
- In «The Silence» flüchtet eine Familie vor einer fliegenden Bedrohung.
- Der Horrorfilm ist in den USA auf Netflix gelandet und erscheint hierzulande im Kino.
- Die Zeitverschwendung kann man sich schenken.
Die Geschichte des überhaupt nicht furchteinflössenden Gruselfilms «The Silence» ist recht kurz abgehandelt. Höhlenforscher setzen in Nordamerika bei einem Vorstoss eine aggressive Spezies frei, welche einer Fledermaus ähnelt. Die Kreaturen suchen daraufhin den Rest des Landes heim.
Sie sind zwar blind, reagieren aber empfindlich auf Geräusche. Die Behörden mahnen deshalb zur Stille. Hugh (Stanley Tucci) will seine Familie, darunter seine taube Tochter Ally (Kiernan Shipka), schützen. Deshalb fliehen sie in die Wälder, verfolgt von den mordlustigen Viechern.
Zweitklassige Stoffe mit verstecktem Unterhaltungsfaktor
Inszeniert hat diese Schauermär der amerikanische Regisseur John R. Leonetti. Leonettis Karriere begann als Kameramann für Filme wie «Die Maske» oder «Chucky 3».
Sein erster selbst inszenierter Spielfilm «Mortal Kombat: Annihilation» entpuppte sich 1997 als Desaster mit verstecktem Unterhaltungsfaktor.
Nach weiteren wenig berauschenden Werken schuf er 2017 mit dem teilweise unfreiwillig komischen «Wish Upon» einen trashigen Horrorstreifen fürs Nischen-Publikum.
In der Schweiz im Kino statt auf Netflix
Zwei Jahre später kommt Leonetti mit dem sinnentleerten Humbug «The Silence» um die Ecke. Die Pointe: Anstatt wie vorgesehen auf Netflix zu erscheinen, erhält der Film in der Schweiz eine Kinoauswertung.
Dabei gäbe es für die Leinwand weitaus gelungenere Kandidaten. Zum Beispiel die «Suspiria»-Neuauflage und der fiebrige «Mandy» mit Nicolas Cage. Sie liefen hier nur kurz in wenigen Kinos oder auf dem vergangenen NIFFF in Neuchâtel.
«The Silence» oder doch «A Quiet Place»?
Leonetti verfilmt mit «The Silence» den gleichnamigen Roman des Autors Tim Lebbon. In manchen Kritiken wurde eine frappante Ähnlichkeit zum 2018 veröffentlichten Kassenschlager «A Quiet Place» thematisiert.
Darin ging es ebenfalls um Monster, die sich nur bei Lärm zeigten. Abgedreht wurde «The Silence» allerdings ein Jahr zuvor. Das Buch kam bereits 2015 in den Handel. Möchte man dennoch beide Filme bezüglich der Qualität miteinander vergleichen, geht «A Quiet Place» als Sieger hervor.
Fazit
«The Silence» verfehlt sein Ziel: Er ist weder gruselig noch in irgendeiner Weise unterhaltsam. Stattdessen mutet der Horrorfilm trotz seiner Laufzeit von knapp 90 Minuten wie eine Zeitverschwendung an.
Das wäre verschmerzbar, wenn das bierernste Geschehen wenigstens durch unfreiwillige Komik aufgelockert würde. Doch leider ist die Vorstellung so langweilig geraten, dass jeglicher Humor im Keim erstickt.
Die Protagonisten hangeln sich von einer blöden Situation zur nächsten und das Finale wirkt lieblos hingeklatscht. Eine hirnrissige Handlung wird obendrauf geschmissen. Dass es der Film hierzulande ins Kino geschafft hat, stellt den wahren Horror des Ganzen dar.