Pflanzen & Licht: Tipps für Sommernächte im Garten

Nau Lifestyle
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Bern,

Laue Sommernächte, in denen man lange im Garten sitzen kann, haben etwas Magisches. Hier sind Pflanz- und Beleuchtungstipps, um diese zu verlängern.

Lampe Leuchte Mond Gras
Dezente Beleuchtung rückt die Pflanzen in neues Licht und schont Tiere, die von zu greller Beleuchtung abgeschreckt werden. - Ina Fassbender/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Sonnenuntergang erwachen im Garten nachtaktive Pflanzen und Tiere.
  • Geräusche und Düfte erfüllen die Nacht und laden zum Sinnesrausch ein.
  • Wer den Garten erhellen will, greift zu LED-Leuchten, die wenig Licht abstrahlen.

Wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, legt der Garten sich nicht zur Ruhe. In der Dämmerung erwachen Pflanzen und Tiere, die meist nur in der Nacht aktiv sind.

Flatternde Fledermäuse im Mondlicht, ein rufender Kauz, das Rascheln im Gebüsch: Nachts im Garten zu sein, empfinden viele als gruselig. Gartenexpertin Melanie Konrad findet diese Tageszeit überaus spannend.

«Wenn der Lärm des Tages weniger wird, können wir mit unseren Sinnen viel mehr wahrnehmen», sagt sie. Zu sehen, hören, schmecken und zu riechen gibt es auch tagsüber im naturnahen Garten reichlich.

Mond Gras Sterne Blumen
Der Garten in einem anderen Licht: Nachts zeigt sich die Natur von ganz besonderem Reiz im Mondschein. - Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn

An lauen Sommerabenden, um die Zeit der blauen Stunde, sind Himmel und Erde aber noch mal besonders von Geräuschen und Düften erfüllt.

Das Zirpen nachtaktiver Heuschrecken aus dem Wiesengras mischt sich mit dem Gesang aus den Bäumen und Sträuchern, in denen Amsel und Nachtigall sitzen. Glühwürmchen erhellen Hecken, um Partner anzulocken. Erdkröten verlassen ihre Verstecke unter Holzhaufen.

Manche Blüten öffnen sich nur in der Nacht

Und im Staudenbeet öffnen sich zum Sonnenuntergang intensiv duftende Blüten: Nachtviole (Hesperis matronalis), Nachtphlox (Zaluzianskya capensis) und Nachtkerze (Oenothera biennis) tragen deswegen diese Tageszeit im Namen.

Sie sehen schön aus, aber vor allem ihr Nahrungsangebot ist wichtig für viele Insekten.

Blume Viole Blüte lila
Die Nachtviole (Hesperis matronalis) verströmt nachts einen intensiven Duft. - Andrea Warnecke/dpa-tmn

Damit sie von den Bestäubern gefunden werden, setzen die Pflanzen aber nicht nur auf Duftstoffe. Mondwinde (Ipomoea alba), Nickendes Leimkraut (Silene nutans) und Weisse Lichtnelke (Silene latifolia) heben sich mit ihren hellen Blüten deutlich von ihrer dunklen Umgebung ab:

Sie scheinen zu leuchten. Biologin und Gartenplanerin Brigitte Kleinod weiss, warum: «Abend- und Nachtblüten enthalten Farbstoffe, die kurzwelliges Licht reflektieren.»

Grau-schimmernde Blätter im Dunklen

Weniger für die Insekten, aber für das menschliche Auge sehr attraktiv sind in dieser Zeit auch Salbei (Salvia) und Wollziest (Stachys byzantina) mit ihren grau-silbrig schimmernden Blättern sowie Stauden mit weissbuntem Laub wie einige Funkien (Hosta) oder das Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis).

Um ungestört das abendliche Treiben im Garten beobachten zu können, empfiehlt Kleinod, Sitzplätze direkt dort einzurichten; wer kann, sogar mit Blick auf die untergehende Sonne.

«Der Sonnenuntergang gehört zu den schönsten Momenten am Abend», findet sicher nicht nur Kleinod.

Bei sternenklarem Himmel und Mondschein lässt sich das Nachtleben im Garten gut beobachten. Aber auch an anderen Abenden sollten die Lampen eher ausgeschaltet bleiben.

«Die Augen brauchen circa zwei Minuten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Testen Sie erst dann, wie wenig Licht es sein darf», sagt Kleinod.

Und falls sie doch fürs eigene Gefühl nötig sind, empfiehlt die Gartenplanerin Leuchten, die nach unten mit einer möglichst geringen Lichtstärke abstrahlen.

Hand LED Lampe Licht
Nach 111 Stunden hat eine LED-Lampe eine Kilowattstunde Strom verbraucht. - Pixabay

Konrad rät zu LED-Leuchten, deren Licht keinen Blauanteil hat. Denn dieser macht das Licht weiss und hell, und das hat unmittelbaren Effekt auf die Umwelt.

«Sehr helles Licht mit einem starken UV-Anteil zieht die Insekten stark an. Dadurch verlieren sie Energie für Partner- und Nahrungssuche», erklärt die Gartenexpertin.

Es gibt aber Bereiche, die brauchen aus Sicherheitsgründen eine Beleuchtung, etwa Treppenstufen und Kellereingänge. Hier lässt sich mit Bewegungsmeldern regulieren, dass die Lampen nur an sind, wenn sie von uns Menschen gebraucht werden.

«Stellen Sie Bewegungsmelder so ein, dass das Licht nur angeht, wenn sich ein Mensch nähert und keine Katze», rät daher Kleinod.

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