Sauberer, reiner, gratis: Wäsche im Freien trocknen
Das Wäschetrocknen im Freien hat an Tradition verloren, viele Haushalte haben heute Trockner. Dabei trocknet Wäsche im Freien gratis, wird reiner und sauberer.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte Wäsche öfter an Sonne und frischer Luft trocknen.
- Es kostet nichts, und gerade weisse Wäsche wird durch UV-Strahlung sauberer und reiner.
- Aber Achtung: farbige oder dunkle Textilien bevorzugen draussen den Schattenplatz.
Wenn Sonne und Wind die Wäsche trocknen, kostet das nichts. Der Wäschetrockner zieht hingegen reichlich Strom – bei steigenden Preisen.
Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) geht von einer Ersparnis von rund 153 Franken pro Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt aus, wenn er gerade einmal die Hälfte der Wäsche im Freien trocknet.
Wer Platz dafür hat, kommt mit einer Wäschespinne am weitesten: Selbst auf kleinere Modelle mit einer Leinenlänge von 40 Metern passen vier Waschmaschinen-Ladungen.
Grössere Wäschespinnen haben bis zu 60 Meter Leinenlänge – und fassen entsprechend rund sechs Ladungen auf einmal.
Produktprüfer rät zum Einbetonieren
Die Ständer der Wäschespinnen sollten aber im Boden fest verankert werden. Es gibt Modelle mit Eindrehbodenanker, die schnell installiert sind. Deutlich stabiler sind aber die Alternativen zum Einbetonieren einer Ständer-Hülse im Boden.
Produktprüfer Andreas Hüsam rät «ganz klar» zum Einbetonieren, «da die meisten Menschen vor einem aufziehenden Schlechtwetter sicher nicht daran denken, die Wäschespinne abzubauen.»
Ein Tipp sind übrigens Wäscheschirme: Sie haben über den Leinen, die wie ein Spinnennetz angeordnet sind, ein Dach, das die Wäsche vor Regen und vor Sonneneinstrahlung schützt.
Einziehbare Leinen schützen Kinder
Bei beiden Varianten – Wäscheschirm und Wäschespinne – gibt es ausserdem Modelle, die die beim Zusammenklappen Leinen wettersicher und zum Schutz vor Schmutz einziehen.
Das ist auch für Familien sinnvoll: Das Einziehen verringert die Gefahr für kleine Kinder, die mit den Leinen spielen, sich darin zu verheddern und zu strangulieren.
Sonneneinstrahlung hilft beim Reinigen – bleicht aber auch
Das Trocknen im Freien hat aber nicht nur Vorteile: Auf Dauer kann die Farbe der Wäsche durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts leiden.
Daher rät der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW), intensiv farbige und dunkle Textilien besser im Schatten oder zumindest an halbschattigen Standorten zu trocknen.
Doch in einigen Fällen kann das Trocknen direkt an der Sonne sogar beim Reinigen der Stücke hilfreich sein:
Der IKW verweist auf eine wissenschaftliche Studie der Hochschule Rhein-Waal, wonach die UV-Strahlen der Sonne in der Lage sind, die Anzahl von Bakterien oder Pilze auf der Oberfläche von Textilien auf natürliche Weise zu senken.
Es gibt noch einen Vorteil, den das Trocknen im Freien mit sich bringt:
Fleckenreste von zum Beispiel Obst und Gemüse, die beim Gang in der Waschmaschine nicht entfernt wurden, können durch die Sonneneinstrahlung gebleicht werden – und damit doch noch verschwinden.