Wohnwelt: Lieber kipp- oder doch querlüften?

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Bern,

Nach dem Kochen, dem Duschen und dem Schlafen muss man Räume lüften: Energieberater geben Tipps für Wohnen mit weniger Luftfeuchtigkeit.

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Lüften ist eine Wissenschaft für sich: Was richtig ist und was nicht, hängt unter anderen von Faktoren wie Feuchtigkeit und Temperaturen ab. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Kochen, Duschen, Baden oder Schlafen ist Kipplüften angesagt.
  • Denn: Es geht nicht nur im Luftaustausch, sondern auch die Sorptionsfeuchte soll raus.
  • Der Energieverlust bleibt gering, wenn das Lüften auf wenige Stunden beschränkt ist.

Querlüften, aber ja nicht Kipplüften – so lautet ein verbreiteter Ratschlag fürs Energiesparen im Winter. Doch einige Energieberater sehen das anders.

Es gibt einen Fall, wann man doch die Fenster guten Gewissens auf Kipp stellen sollte.Und zwar wenn man einen Raum nach dem Kochen, Duschen, Baden oder nach dem Schlafen lüftet.

Dann geht es nicht nur darum, die feuchte Luft im Inneren schnell gegen trockenere Luft von draussen auszutauschen.

Auch die in den Wandoberflächen, Handtüchern, Matratzen oder Bettdecken gespeicherte Feuchtigkeit sollte raus. Man spricht dabei von einer Sorptionsfeuchte.

Lüftungsart Kipp Winter
Bitte auf Kipp: Die Energieberater raten in einem Fall zu dieser Lüftungsart auch im Winter. - Christin Klose/dpa-tmn

«Hier ist es besser, einmal komplett durchzulüften und anschliessend das Fenster zwei bis drei Stunden auf Kipp zu lassen», so die Energiexperten. «Der damit verbundene Energieverlust ist gering, solange die Fenster nicht rund um die Uhr gekippt sind.»

Zugleich trockne die Umgebung bei dieser Mischung aus einmaligem Stosslüften und anschliessendem Kipplüften laut Messungen deutlich besser als bei dreimaligem Stosslüften.

Hygrometer im Blick behalten

Dem Ratschlag wird oft entgegengehalten, dass längeres Lüften in Kippstellung die Wände auskühlen lasse – was die Heizkosten steigen lässt.

Doch die Energieberater merken an, das nur die Fensterlaibung auskühle. «Das ist jedoch unkritisch, da diese Laibungen während des Lüftens auch gleichzeitig deutlich trockener werden.

Schimmel in Fensterlaibungen ist in erster Linie ein Wärmebrücken- und kein Kipplüftungsproblem.»

Wie lange man lüften muss, hängt grundsätzlich davon ab, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Raum ist. Hier hilft ein Hygrometer bei der Einschätzung.

Die Energieexperten empfehlen für nicht gedämmte Altbauten 25 bis 45 Prozent an relativer Luftfeuchte, bei einem gut gedämmten Neubau dürften es 35 bis 55 Prozent sein.

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