Forscher warnen: So schlimm könnte die Zukunft für die Affen sein

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Deutschland,

Produkte wie Palmöl sind in aller Welt gefragt. Sie tragen dazu bei, dass die Lebensräume von Affen verschwinden. Bis 2100 könnte die Situation eskalieren.

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Wissenschaftler sorgen sich um die Zukunft der Affen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lebensräume vieler Affenarten schwinden dramatisch.
  • Waldrodung, Jagd und Handel bedrohen die Arten.
  • Industrieländer sind in der Pflicht: Die Nachfrage nach Produkten wie Soja ist zu gross.

Bis zum Jahr 2100 könnten weltweit bis zu 78 Prozent der Lebensräume vieler Affenarten verschwunden sein. Besonders die Zerstörung natürlicher Wälder und deren Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen, aber auch die Jagd und der Handel mit Buschfleisch bedrohen viele Arten.

Das berichtete das Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen am Freitag. Wissenschaftler forderen sofortige Massnahmen zum Schutz der bedrohten Affenarten.

Die Weltnaturschutzunion listet derzeit 439 Arten. 65 Prozent davon oder 286 Arten sind in Brasilien, Indonesien, Madagaskar und der Demokratischen Republik Kongo beheimatet. Von ihnen sind rund 60 Prozent vom Aussterben bedroht.

Palmöl ist einer der Gründe für das Verschwinden der Regenwaldflächen, welche Affen beherbergen. (Symbolbild)
Palmöl ist einer der Gründe für das Verschwinden der Regenwaldflächen, welche Affen beherbergen. (Symbolbild) - Keystone

Europa ist mitverantwortlich

«Nicht zuletzt die Industrienationen tragen zu dieser Entwicklung bei», erklärte Christian Roos, Koautor der Studie. Die Nachfrage nach Rohstoffen wie Soja, Palmöl, Kautschuk, Hartholz oder fossilen Brennstoffen sei gross. Allein die vier primatenreichen Länder deckten 50 Prozent der Exporte nach China, Indien, den USA und Europa. Die Forscher forderten die Ausweitung der Schutzgebiete, die Aufforstung der Wälder und Pflanzung von Korridoren als wichtige Massnahmen, um Primatenpopulationen zu erhalten. Darüber hinaus müsse bei der örtlichen Bevölkerung ein Bewusstsein für die prekäre Lage geschaffen werden. Zudem sollten Regierungen der betreffenden Länder härter gegen illegale Jagd, Waldzerstörung und Handel mit Primaten vorgehen.

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