Kantonspolizei Zürich kämpft mit Brücken gegen Extremisten
Die Kantonspolizei Zürich setzt auf Brücken. Diese verbinden die Behörden und die hierzulande geltenden Gesetze mit Menschen, die aus anderen Religions- und Kulturkreisen kommen. Mit dieser Präventionsmassnahme schlägt die Zürcher Kantonspolizei gleich zwei Fliegen auf einmal, erklärt der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr: «Damit schaffen wir bei diesen Leuten Vertrauen zu uns Behörden. Und da wir damit einen guten Draht in diese Kreise haben, erkennen wir auch frühzeitig, wenn etwas nicht so gut läuft.»
Die Brücken werden von speziellen Brückenbauern gebaut. 14 Polizistinnen und Polizisten sind nebenamtlich als solche tätig. Polizistin Susanne Contesse ist eine von ihnen. Sie steht in unmittelbarem Kontakt mit den verschiedenen Kulturkreisen, etwa Religionsgemeinschaften wie Muslimen, Juden oder Hindus oder eritreischen Vereinen. Allzu oft erfährt die junge Polizistin bei ihren Besuchen grosse Gastfreundschaft.
Hilfe für den Ausstieg aus dem Extremismus
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kapo Zürich setzt auf den Dialog, um extreme Tendenzen frühzeitig erkennen zu können.
- Seit zehn Jahren arbeiten bei der Kantonspolizei Zürich Polizisten als sogenannte Brückenbauer.
- Sie stellen den Kontakt zu religiösen Vereinen und Organisationen von Ausländern her.
Seit knapp zwei Monaten hat die Präventionsabteilung der Kapo Zürich auch eine Interventionsstelle gegen Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus (IRE). Gemäss Daniele Lenzo, dem Fachverantwortlichen IRE, hat die Fachstelle bereits erste Angebote für die Bevölkerung bereitgestellt, die zum Umgang mit Radikalisierung und Extremismus informieren. Konkrete Massnahmen für den Ausstieg von Radikalisierten ist in Arbeit.
Eine Brücke öffnet Türen auf beiden Seiten