Die Rufe nach neuen Bundesrätinnen werden lauter. Nun prescht auch BDP-Chef Martin Landolt vor. Der Druck auf die FDP steigt.
Vier möglichen Kandidatinnen der FDP. Die FDP will aber auch Männer zulassen.
Vier möglichen Kandidatinnen der FDP. Die FDP will aber auch Männer zulassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FDP will für die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann auch Männer zulassen.
  • Ein No-Go, sagt BDP-Präsident Martin Landolt. Er fordert reine Frauen-Listen.
  • Die Idee geniesst auch viel Sympathie bei der Linken und bei den Grünliberalen.
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Wer tritt die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann an? Mit dieser Frage wird sich in den nächsten Wochen die FDP und am 5. Dezember die Bundesversammlung beschäftigen.

Schon jetzt ist indes klar: Die Frauen stehen in der Pole-Position. FDP-Nationalrätin Christa Markwalder forderte gegenüber Nau bereits gestern Dienstag eine reine Frauenauswahl. Die Partei will sich aber nicht einschränken lassen.

BDP-Präsident: «Drei Frauen sind nicht zu viele!»

Das stösst im Parlament weit verbreitet auf Kritik. Der Bund schweizerischer Frauenvereine Alliance F pocht gar auf eine pure Frauen-Auswahl bei den nächsten beiden Vakanzen. Egal, wann Doris Leuthard zurücktritt.

BDP Martin Landolt
Der nationale BDP-Präsident Martin Landolt, hier an einer Delegiertenversammlung seiner BDP. - Keystone

Diese Position teilt auch BDP-Präsident Martin Landolt, wie er im Gespräch sagt. «Drei Frauen in der Landesregierung sind weissgott nicht zu viele!» Und: Sowohl FDP wie auch CVP hätten genügend fähige Politikerinnen zur Auswahl.

«Deshalb müssen auch beide Parteien dem Parlament ein Ticket mit mehreren Frauen und ohne Männer präsentieren», so der Glarner Nationalrat.

GLP-Chef würde Ticket ohne Männer begrüssen

Auf offene Ohren stösst er damit bei den Grünliberalen. Präsident Jürg Grossen sagt zu Nau: «Ja, ich würde reine Frauentickets sehr begrüssen.»

Jürg Grossen Grünliberale
GLP-Präsident Jürg Grossen, hier in einem Interview mit Nau.ch. - Nau.ch

So weit wie Nationalrätin Kathrin Bertschy, die eine Auswahl ohne Männer ultimativ fordert, will er allerdings (noch) nicht gehen. Sicher ist: Der Druck auf FDP und CVP steigt damit weiter an.

Alliance f fordert von FDP und CVP reine Frauentickets für Bundesrat - Nau

Denn auch die SP könnte auf die radikale Frauenforderung einsteigen. Gemäss mehreren Stimmen sorgt es in der Fraktion für Unverständnis, dass dies noch nicht offiziell geschehen ist.

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