SRF Radiostudio Bern wird nach Zürich verlegt
Rund 160 SRF-Mitarbeiter müssen in Bern bald ihre Koffer packen. Das Radiostudio wird von der Bundes- in die Limmatstadt verlegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Radiostudio in Bern soll samt Mitarbeitern nach Zürich umgesiedelt werden.
- Das hat der SRG-Verwaltungsrat heute trotz heftiger Kritik entschieden.
Nach monatelangem Abwägen ist es nun fix: Die Radio-Journalisten der SRG müssen schon bald von Bern nach Zürich umziehen. Das hat der Verwaltungsrat des öffentlich finanzierten Medienunternehmens heute entschieden.
Damit setzt sich die SRG-Spitze über Warnungen aus allen politischen Himmelsrichtungen hinweg. Die Berner Regierung, Nationalräte von Adrian Amstutz (SVP) bis Matthias Aebischer (SP) hatten in den letzten Monaten versucht, den Wegzug zu verhindern.
Droht zunehmende Zürcher Optik bei SRF?
Selbst die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr sprach sich gegen die Sparübung aus. Aus Sicht der Gegner führt der Entscheid dazu, dass die SRF-Berichterstattung noch stärker aus Zürcher Optik geprägt sein wird.
Doch was verspricht sich die SRG von dem Schritt? Sprecher Edi Estermann erklärte bereits vor dem Entscheid, dass dem Projekt «professionelle und spartechnische Gründe» zugrunde liegen. So könnten etwa Synergien zum Digitalbereich besser genutzt werden. Hinzu komme ein Spareffekt von jährlich etwa fünf Millionen Franken.
Findet die SRG einen Nachmieter im Ostring?
Eine offene Frage bleibt indes: Mit dem Entscheid soll die Direktion ihren Standort in die nun frei werdenden Berner Büros zügeln. Allerdings hat die SRG bis heute keinen Nachmieter für die bisherigen Büros der Direktion im Berner Ostring gefunden.
Estermann erklärte diese Woche, die Suche habe noch genügend Zeit. Die Umsetzung der Zwangszüglete soll ab Ende 2020 beginnen.