SRG

160 Radio-SRF-Mitarbeiter kämpfen gegen Umzug an Leutschenbach

Die SRG will sparen – und schockiert ihre Mitarbeiter in Bern mit dem Vorschlag, diese zwangsweise nach Zürich umzusiedeln. Jetzt wehren sich die Betroffenen öffentlich.

Die SRG-Chefs Marchand (l.) und Cina kündeten nach No Billag Reformen an.
Die SRG-Chefs Marchand (l.) und Cina kündeten nach No Billag Reformen an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SRG prüft die Umsiedelung der Berner Radiostudios nach Zürich.
  • Jetzt wehren sich rund 160 Mitarbeiter gegen den drohenden Umzug.
  • Bereits heute würden fast alle nationalen Medien aus der Limmatstadt gesteuert.

Nur Stunden nach dem Nein zu No Billag wandte sich SRG-Generaldirektor Gilles Marchand an die Öffentlichkeit, zeigte sich demütig und kündete ein Sparprogramm an. Kurz danach wurde die öffentlich-rechtliche Anstalt konkret und kündete an, die Abteilung Information von Radio SRF in Bern nach Zürich zügeln zu wollen.

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Noch am 6. März ging es Ruedi Matter primär um Lohnkürzungen – auch bei sich selbst. - Nau

Dagegen regt sich Widerstand von allen Seiten. Doch nun mucken auch die Journalisten auf. Über 160 Angestellte von SRF und tpc haben einen Brief an Marchand unterschrieben. Gemäss Mitteilung sind sie überzeugt, «dass mit der Verlegung nach Zürich die Eigenständigkeit der reichweitenstarken und glaubwürdigen Informationssendungen von Radio SRF bedroht wäre.»

SRF-Mitarbeiter kritisieren «Wasserkopf Zürich»

In Bern werden untere anderem Radio-Flagschiffe wie das «Echo der Zeit» oder das «Rendez-Vous» produziert. Das soll auch künftig so bleiben, fordern die SRF-Mitarbeiter. Denn bereits heute würden die meisten nationalen Medien aus Zürich gesteuert. Ausserdem könnten gemäss «internen Informationen» durch die Zentralisierung nur rund drei Millionen Franken gespart werden.

Für die Protestierenden Journalisten ist klar: «Zieht Radio SRF nun ebenfalls noch nach Zürich, wächst der viel kritisierte Wasserkopf Zürich weiter.» Gemäss dem Branchenportal «kleinreport» ging das Schreiben neben Marchand auch an Medienministerin Doris Leuthard.

Auf Anfrage von Nau erklärte einer der federführenden Journalisten, dass sich vorderhand niemand namentlich oder gar vor der Kamera äussern werde. Offenbar ist die Angst vor allfälligen Konsequenzen zu gross.

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