Genua (IT): Anwohner sah Katastrophe um Brücke kommen
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Anwohner beurteilte die Katastrophenbrücke bereits vor zwei Monaten als marode.
- Nach der Tragödie vom Dienstag ist der italienische Sportjournalist zutiefst erschüttert.
Der Schock ist ihm tief ins Gesicht geschrieben. Simone Galdi (33), Journalist und Anwohner, betrachtete die eingestürzte Katastrophenbrücke «Marondi» in Genua am Mittwochnachmittag aus sicherer Distanz. Vor zwei Monaten spazierte er noch dort, wo heute nur noch Trümmer liegen, untendurch.
Obwohl der italienische Sportjournalist kein Brückenexperte ist, war für ihn die Situation schon damals glasklar: «Die Brücke sah bereits damals sehr ungesund aus», erinnert sich der 33-Jährige. Dass wenig später die Brücke zusammenbricht, erschütterte ihn und seine Familie dennoch.
Mit der zusammengebrochenen Marondi-Brücke sei ein Symbol von Genuas Geschichte wegfallen, so Galdi. Die wichtigste Hauptverkehrsachse der italienischen Hafenstadt ist gekappt. Das werden die rund 800'000 Einwohner der Stadt und Agglomeration in den nächsten Monaten deutlich zu spüren bekommen.
Geringe Überlebenschancen
Die italienische Polizei hat die Zahl der Todesopfer am Donnerstag auf 38 präzisiert. Zuvor war von 39 Toten die Rede. Rettungskräfte waren seit dem Einsturz der Brücke am Dienstag bemüht, unter den Betontrümmern noch Überlebende zu finden. Experten schätzen die Chancen dafür inzwischen als sehr gering ein.