Grosse Mehrheit der Europäer würde weiter Flüchtlinge aufnehmen
Flüchtlinge sind laut einer Studie weiterhin bei einer Mehrheit der Europäer willkommen. In mehreren Ländern wurden insgesamt 1000 Personen befragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Durchschnittlich zwei Drittel der europäischen Bürger befürworten die Willkommenskultur.
- Nur in Ungarn war die Zustimmung unter einem Drittel.
Die grosse Mehrheit der Europäer unterstützt laut einer Umfrage drei Jahre nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise die weitere Aufnahme von Menschen in Not. In fast allen EU-Staaten ergab die Umfrage eine Mehrheit von mehr als zwei Dritteln.
Allerdings weichen in der heute Mittwoch veröffentlichten Umfrage des amerikanischen Pew-Instituts drei Staaten ab: Während im Durchschnitt 77 Prozent der befragten Europäer für eine weitere Aufnahme von Menschen votierten, die aus ihren Ländern vor Gewalt und Krieg fliehen, liegt der Wert in Italien bei 56, in Polen bei 49 und in Ungarn nur bei 32 Prozent.
Ungarn ist das einzige europäische Land in der Umfrage, in dem eine klare Mehrheit der Befragten jede Aufnahme ausdrücklich ablehnt – 54 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland sprechen sich 82 Prozent für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus, nur 16 Prozent sind dagegen.
Auf internationaler Ebene würden auch zwei Drittel der Kanadier und US-Amerikaner weiter Flüchtlinge aufnehmen, die Mehrheit der Russen, Südafrikaner und Israelis dagegen nicht.
EU-Anstrengungen negativ bewertet
Gemeinsam ist den Europäern aber, dass sie die gemeinsamen EU-Anstrengungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise negativ beurteilen. Hier liegen Schweden, das neben Deutschland und Österreich pro Kopf die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat, mit 84 Prozent und Ungarn mit 80 Prozent sehr dicht beieinander. Die Migrationspolitik ist auch eines der zentralen Themen bei dem heute Mittwoch beginnenden zweitägigen EU-Gipfel in Salzburg.
Das Pew-Institut hatte von Mai bis Juli unter anderem in den EU-Ländern Deutschland, Spanien, Grossbritannien, Frankreich, Niederlande, Griechenland, Ungarn, Italien und Polen je rund 1000 Personen befragt.