Präsidentin der Wirtschaftsfrauen hinterfragt Luzerner Studie
Eine Luzerner Studie zeigt, dass Frauen in Führungspositionen unglücklich sind. Clivia Koch, Präsidentin der Wirtschaftsfrauen ist anderer Meinung.
Das Wichtigste in Kürze
- Frauen in Chefpositionen sind unzufrieden, besagt eine Studie der Hochschule Luzern.
- Clivia Koch, Präsidentin der Wirtschaftsfrauen Schweiz zweifelt die Studie an.
Laut einer Studie der Hochschule Luzern sollen Frauen in Führungspositionen oft unglücklich sein. Grund: In einer Führungsposition seien Beruf und Privates schwerer miteinander zu vereinbaren.
«Studie zementiert Vorurteile»
Clivia Koch, Präsidentin der Wirtschaftsfrauen Schweiz, geht das zu wenig tief: «Es wäre spannend zu wissen, nach was überhaupt gefragt wurde», meint sie. Die Aussage der Studie findet sie eher kontraproduktiv: «Eine solche Studie zementiert Vorurteile.» Etwa, dass Frauen gar nicht an Kaderstellen interessiert wären.
Seit zehn Jahren beträgt der Anteil der Frauen in Chefpositionen rund 36 Prozent. Nicht umsonst wird die Frauenquote regelmässig diskutiert. Nach Logik der Studie aber, wäre eine Frauenquote hinfällig, denn laut der Hochschule Luzern ist «der berufliche Aufstieg für Frauen mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden». Frauen würden sich aus Führungspositionen zurückziehen oder sie erst gar nicht antreten.
Anderer Ansatz
Für Clivia Koch ist klar: «Die Frauenquote braucht es.» Zudem liege das Problem eindeutig bei den Unternehmen. «Wir müssen lernen nach Ergebnissen zu arbeiten und die Kontrollkultur aufgeben.» Nur mit flexibleren Arbeitsmodellen könne Beruf und Familie unter einen Hut gebracht werden.