Adidas fordert: Kanye West soll 75 Millionen Dollar zurückzahlen
Das deutsche Unternehmen wirft Kanye West und seiner Firma Yeezy vor, Marketinggelder für nicht autorisierte Zwecke ausgegeben zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Kanye West und Adidas befinden sich nach dem Ende der Partnerschaft im Rechststreit.
- Adidas fordert jetzt von West, 75 Millionen Dollar an Marketing-Geldern zurückzuzahlen.
Wie das Nachrichtennetzwerk «Bloomberg» berichtet, versucht Adidas, Skandalrapper Kanye West dazu zu bringen, 75 Millionen US-Dollar (64 Millionen Franken) Schadensersatz zu zahlen. Konkret geht es dabei um Marketinggelder aus der Kooperation von Yeezy und Adidas.
Der Rapper, der jetzt unter dem Namen Ye bekannt ist, befindet sich in einem Rechtsstreit mit dem Sportartikelhersteller, der vor einem Gericht ausgetragen wird.
Nicht autorisierte Ausgaben
Es geht um einen Marketingfonds im Wert von 100 Millionen US-Dollar pro Jahr, wie aus von Insider eingesehenen Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Adidas behauptet, dass 75 Millionen US-Dollar auf zwei Bankkonten von Yeezy überwiesen wurden, aber das Unternehmen soll «fast alle Marketingmittel falsch verwendet» haben, so Adidas. Unter anderem geht es um Ausgaben für nicht autorisierte Zwecke.
Vertragsklausel soll Yeezy zur Rückzahlung verpflichten
Ein von beiden Parteien unterzeichnetes Vertragsdokument, das «Bloomberg» vorliegt, besagt, dass der Marketingfonds nicht «vermischt» werden darf und dass Yeezy das Geld an Adidas zurückzahlen müsste, falls es in unangemessener Weise verwendet wird. Laut Adidas soll diese Klausel nun greifen.
In einem Podcast-Interview im Jahr 2020 sagte Ye, dass er 50 Millionen US-Dollar aus dem Yeezy-Marketingfonds für Sunday Service ausgegeben habe – seine Gospel-Chor-Tournee, die auch Flüge nach Jamaika für 120 Personen beinhaltete.
Adidas besitzt Yeezy-Aktien im Wert von 1,3 Milliarden Dollar
Auch für die Kirche gab der Musiker angeblich Geld aus: «Die Yeezys verkauften sich von selbst», sagte er damals. «Anstatt für Werbung zu bezahlen, habe ich es in die Kirche investiert.»Der Musiker gab nicht an, ob dieses Geld tatsächlich aus dem Marketingfonds Adidas stammte.
Nach dem Ende der Partnerschaft zwischen Adidas und Ye im letzten Jahr erklärte das Sportunternehmen, dass es Yeezy-Aktien im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar besitze.