Affäre Stormy Daniels: So hat sich Donald Trump selbst reingelegt
Das Wichtigste in Kürze
- Porno-Darstellerin Stormy Daniels will US-Präsident Donald Trump vor Gericht zerren.
- Trump stolpert dabei über sich selbst: Seine eigenen Aussagen werden von Daniels Anwalt als Beweise herangezogen.
- Juristen sagen, dass Trump somit vor Gericht so oder so verlieren wird. Egal, welche Strategie er fährt.
Razzia bei seinem Anwalt, Porno-Darstellerin Stormy Daniels geht vor Gericht und dann war auch noch sein Trump Tower Feuer und Flamme. US-Präsident Donald Trump ist hässig, auf die Welt im Allgemeinen und die Justiz im Speziellen, die es wagt, eine Untersuchung gegen ihn zu führen.
Verehrtes Gericht, Beweisstück C: Donald Trump
Donald Trump sollte jedoch viel eher auf jemand anderes hässig sein. Nämlich: Auf Donald Trump, den Zeugen der Anklage. Das gehe aus den Gerichtsakten hervor, die der Anwalt von Pornodarstellerin Stormy Daniels eingereicht hat, sagen Juristen, die als Experten für solche Schiedsverfahren gelten.
Anwalt Michael Avenatti führt dort als Beweisstück C die Aussage von Trump auf, dass er keine Kenntnis habe von der Abmachung mit Daniels rund um die Geheimhaltung der angeblichen Affäre der beiden. Und demzufolge auch nicht wisse, was es mit den von Trumps Anwalt Michael Cohen gezahlten 130'000 Dollar auf sich habe.
Trump ist von sich selbst umzingelt
Damit habe sich Trump selbst ein Bein gestellt, stellen die Juristen beim Online-Magazin «Slate» fest. Entweder habe er tatsächlich keine Ahnung. Dann sei aber auch die – nota bene von Trump gar nie unterschriebene – Stillschweigevereinbarung mit Daniels nichtig.
Oder Trump macht eine 180-Grad-Wende und erinnert sich plötzlich an die Vereinbarung. Das soll vorkommen. Das hiesse aber, dass das Trump-Lager mit Kampagnen-Geld Fakten unterdrücken wollte. Das wäre illegal, und die Vereinbarung damit auch wieder ungültig. Figgi und Müli für Stormy.
Ist die Russland-Affäre nicht viel gewichtiger?
Trump hätte damit eine aussereheliche Affäre am Hals, etwas, was damals den Republikanern zu Bill Clintons Zeiten genügte, um ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten. Politisch viel relevanter ist allerdings die Untersuchung zu den Russland-Kontakten des Trump-Teams. Aber: Diese Zusammenhänge seien den Stimmbürgern weit schwieriger zu vermitteln als ein Sex-Skandal, sind sich Beobachter einig.