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Afghanistan-Abzug: Antony Blinken verteidigt Vorgehen

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USA,

Nach scharfer Kritik der Republikaner verteidigte der US-Aussenminister Antony Blinken bei einer Kongressanhörung den Afghanistan-Abzug.

Antony Blinken, Coronavirus
Antony Blinken, der Aussenminister der USA, hat das Coronavirus erwischt. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Aussenminister verteidigte den Afghanistan-Abzug bei einer Kongressanhörung.
  • Die Republikaner kritisierten den Abzug aus dem Land scharf.

Der per Video zugeschaltete Antony Blinken verteidigte am Montag vor dem Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses den chaotischen Afghanistan-Abzug. Niemand habe ahnen können, «dass die (afghanischen) Regierungstruppen in Kabul zusammenbrechen würden, während noch US-Einheiten vor Ort sind.» Er fügte an, dass «selbst die pessimistischsten Einschätzungen» dies nicht vorhergesagt hätten. Die US-Regierung habe sich aber auf eine Vielzahl möglicher Szenarien vorbereitet und entsprechende Pläne ausgeführt.

Blinken verwies insbesondere auf den grossangelegten Evakuierungseinsatz, mit dem die USA und ihre Verbündeten rund 124.000 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt ausflogen. «Die Evakuierung war eine aussergewöhnliche Anstrengung – unter den schwierigsten Bedingungen – unserer Diplomaten, Soldaten und Geheimdienstmitarbeiter.»

Scharfe Kritik der Republikaner

Die Republikaner nutzten die Anhörung für scharfe Kritik an der Regierung von Präsident Joe Biden. «Das war eine totale Katastrophe epischen Ausmasses», sagte der ranghöchste konservative Abgeordnete des Ausschusses, Mike McCaul. «Ich hätte nie gedacht, dass ich zu Lebzeiten eine bedingungslose Kapitulation vor den Taliban miterleben werde.»

Bidens republikanischer Vorgänger Donald Trump hatte den Taliban im Februar 2020 einen vollständigen Truppenabzug aus Afghanistan zugesagt. Auch darauf verwies Antony Blinken. «Wir haben eine Frist geerbt, aber wir haben keinen Plan geerbt», sagte der Aussenminister.

Antony Blinken verteidigt Entscheid von US-Präsident Biden

Blinken verteidigte ausserdem das Festhalten des von Biden schliesslich festgelegten Abzugsdatums 31. August. «Ein längerer Verbleib hätte die afghanischen Sicherheitskräfte oder Regierung nicht widerstandsfähiger oder eigenständiger gemacht», sagte der Minister. Dafür gebe es keine Hinweise.

Antony Blinken sagte zudem, dass «20 Jahre und hunderte Milliarden Dollar an Unterstützung, Ausrüstung und Training nicht ausgereicht» hätten. Er fügte an: «Warum sollte es dann ein zusätzliches Jahr, oder fünf, oder zehn?»

Übernahme der Taliban mitten in US-Truppenabzug

Die radikalislamischen Taliban hatten im August inmitten des US-Truppenabzugs die Macht in Afghanistan wieder an sich gerissen. Die USA und ihre Verbündeten versuchten darauf in einer dramatischen Evakuierungsaktion, ihre Staatsangehörigen und afghanische Ortskräfte ausser Landes zu bringen. Zahlreiche Menschen blieben aber nach dem Abschluss des Militäreinsatzes Ende August in dem Land zurück.

antony blinken
Der Afghanistan-Abzug gehört nun zur bisher grössten Krise während Joe Bidens Amtszeit. Antony Blinken verteidigte dennoch den Abzug. Foto: Evan Vucci/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Der Afghanistan-Abzug wurde damit für Biden zur grössten Krise seiner bisherigen Amtszeit. Blinken wird sich am Dienstag den Fragen der Senatoren über den Abzug stellen müssen.

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