Afghanistan fordert Klärung der Äusserungen über Sowjetinvasion

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USA,

US-Präsident Donald Trump hat sich verständnisvoll über den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan 1979 geäussert.

Donald Trump
Der US-Präsident Donald Trump im Oval Office, seinem Büro. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat in Afghanistan für Empörung gesorgt.
  • Er rechtfertige den Einmarsch der Sowjets 1979.

US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Aussage Empörung in Kabul ausgelöst. Die afghanische Regierung bat Washington am Donnerstag um eine Stellungnahme. Trump hatte am Mittwoch vor Journalisten im Weissen Haus gesagt: «Der Grund, weshalb Russland in Afghanistan war, war, dass Terroristen nach Russland gingen.» Mit Blick auf die Sowjets fügte er hinzu: «Sie hatten recht, dort zu sein.» Die USA hatten die Mudschahedin, die gegen die Sowjet-Armee kämpften, damals massiv unterstützt.

Trump sagte, die Sowjetunion sei über den Afghanistan-Konflikt allerdings bankrott gegangen und zusammengebrochen. «Russland war früher die Sowjetunion. Afghanistan hat sie zu Russland gemacht.» Trump hat sich mehrfach kritisch über den Einsatz der US-Armee in Afghanistan geäussert. Kürzlich hatte er den Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt. US-Medien berichteten, Trump erwäge auch einen Abzug zumindest eines Teils der US-Soldaten aus Afghanistan.

In einer Mitteilung des Präsidentenpalastes in Kabul vom Donnerstag heisst es, dass die Afghanen nach der Invasion der ehemaligen Sowjetunion einen heiligen Krieg begonnen hätten, um das Land zu verteidigen und von der Besatzung zu befreien. «Die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen waren sich in dieser Frage einig und hatten die Invasion verurteilt.»

«Jede andere Behauptung widerspricht historischen Tatsachen»

Der afghanische Aussenminister Salahuddin Rabbani schrieb auf Twitter, dass die sowjetische Besatzung eine schwere Verletzung der territorialen Integrität und der nationalen Souveränität Afghanistans gewesen sei. «Jede andere Behauptung widerspricht historischen Tatsachen», schrieb Rabbani. Rabbanis Vater Burhanuddin war einer der Anführer des Kampfes gegen die Invasion.

Die Sowjetunion besetzte in den Weihnachtstagen 1979 Afghanistan, um eine von Moskau gestützte marxistisch-leninistische Regierung an der Macht zu halten und den eigenen Einfluss im Land zu sichern. Nach dem Einmarsch entbrannte ein verlustreicher Krieg. Er endete 1989 mit dem Rückzug der Sowjet-Armee, geschlagen von den Mudschahedin - afghanischen Kriegern, die von den USA unterstützt wurden.

Trump hatte im Zuge seiner Bemerkungen zudem Staaten in der Region aufgerufen, sich stärker militärisch in Afghanistan zu engagieren. «Pakistan ist dort, sie sollten kämpfen. Russland ist dort, sie sollten kämpfen», sagte er. «Wieso sind wir dort, 6000 Meilen weg von hier?», fragte der Präsident.

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