Afghanistan: USA kritisieren Taliban für Schul-Sperre von Mädchen
Mit der Machtübernahme der Taliban kam es in Afghanistan zu einem grossen Umbruch. Der Ausschluss von Mädchen ab der 7. Klasse wird von den USA hart kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Taliban verwehren den Mädchen ab der 7. Klasse die Teilnahme am Unterricht.
- Dafür werden die Taliban in Afghanistan scharf von den USA kritisiert.
- Die Taliban wolle zunächst eine Schuluniform entwerfen, die der Scharia entspricht.
Die USA kritisierten die Taliban, dass sie Mädchen ab der siebten Klasse den Besuch weiterführender Schulen in Afghanistan verwehren. «Diese Entscheidung der Taliban wird, wenn sie nicht schnell rückgängig gemacht wird, dem afghanischen Volk schweren Schaden zuführen. Auch schadet es die Aussichten auf wirtschaftliches Wachstum und den Bestrebungen der Taliban, ihre Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft zu verbessern.» Dies teilte US-Aussenminister Antony Blinken am Mittwoch mit.
Schuluniform nach Werten der islamischen Scharia
Bildung sei ein Menschenrecht. Die USA stünden an der Seite der afghanischen Mädchen und ihrer Familien. In der Bildung sähen sie einen Weg zur vollen Entfaltung der Gesellschaft und Wirtschaft.
Die Taliban hatten entgegen ihrer Zusage mitgeteilt, Schülerinnen ab der 7. Klasse bliebe die Teilnahme am Unterricht bis auf Weiteres untersagt. Zunächst solle für Mädchen eine Schuluniform entworfen werden, die sich nach den Werten der islamischen Scharia richte. Die Taliban hatten eigentlich angekündigt, auch Mädchen an der weiterführenden Schule wieder am Unterricht teilnehmen zu lassen.
Machtübernahme in Afghanistan
Vor rund sieben Monaten zogen die USA aus Afghanistan ab. Seither sind die Taliban wieder an der Macht. Nach der Machtübernahme war in den allermeisten Provinzen nur Unterricht von Schülerinnen bis zur sechsten Klasse erlaubt worden.
An Universitäten finden Seminare nun nach Geschlechtern getrennt statt. Getrennte Schulklassen gab es auch schon früher.