Amal Clooney: Suu Kyi muss für Freilassung von Journalisten kämpfen
Das Wichtigste in Kürze
- Amal Clooney vertritt zwei in Myanmar inhaftiere Reuters-Journalisten.
- Sie fordert, dass die Regierungschefin für deren Freilassung kämpft.
Menschenrechtsanwältin Amal Clooney hat Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi aufgefordert, für die Freilassung der zwei dort inhaftierten Reuters-Journalisten zu kämpfen. Suu Kyi «hat den Schlüssel zu ihrer Freiheit», sagte Clooney am Freitag in New York. Sie vertritt die beiden Journalisten Wa Lone und Kyaw Soe Oo von der britischen Nachrichtenagentur und äusserte sich erstmals öffentlich zu dem Fall. Suu Kyi müsse Myanmars Präsident Win Myint dazu drängen, die beiden zu begnadigen.
Die zwei aus Myanmar stammenden Journalisten waren Anfang September wegen des illegalen Besitzes von Staatsgeheimnissen zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten über die Tötung von zehn Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit durch das Militär recherchiert. Unmittelbar nach einem Treffen mit Polizisten wurden sie festgenommen. Beide behaupten, in einen Hinterhalt gelockt worden zu sein. Suu Kyi hatte die Inhaftierung mit dem Hinweis verteidigt, diese hätten Gesetze gebrochen.
Clooney sprach bei den Vereinten Nationen am Freitag dagegen von einer «Verurteilung ohne Strafe». Suu Kyi wisse selbst am besten, wie sich politische Gefangenschaft anfühle. Im Zuge der demokratischen Öffnung Myanmars war die Friedensnobelpreisträgerin 2010 aus politischer Gefangenschaft freigelassen worden, sie hatte 15 Jahre im Gefängnis und unter Hausarrest verbracht. «Sie weiss, dass Massenmord kein Staatsgeheimnis ist und dessen Aufdeckung einen Journalisten nicht in einen Spion verwandelt», sagte Clooney.