Amy Klobuchar will Donald Trump aus Weissem Haus kicken

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

USA,

Amy Klobuchar ist Anwältin, Senatorin und hat Schweizer Vorfahren. 2020 will sie die erste Präsidentin der USA werden. Wer ist sie?

Amy Klobuchar
Amy Klobuchar, Senatorin im US-Bundesstaat Minnesota, begrüsst ihre schneebedeckten Anhänger im Boom Island Park, bevor sie ihre Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl 2020 bekannt gibt. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Amy Klobuchar ist eine von elf Personen, die ins höchste Amt der USA wollen.
  • Die 58-Jährige hat Wurzeln in der Schweiz.

Was für eine Kulisse: Bei Schneefall und minus zehn Grad gibt Amy Klobuchar in Minneapolis bekannt, für das Präsidentenamt der USA kandidieren zu wollen.

Klobuchar machte es aber offenbar nichts aus, dass sie am Schluss ihrer Rede wie eine Schneefrau aussah – schliesslich sind ihre Vorfahren Schweizer. Für Donald Trump war es trotzdem ein Grund sich lustig zu machen.

Wer ist diese Schweizer Schneefrau?

Amy Klobuchar ist 1960 in Plymouth, Minnesota geboren. Für den Bundesstaat an der Kanadischen Grenze wurde sie 2006 in den US-Senat gewählt – als erste Frau. Zweimal wurde sie deutlich wiedergewählt.

Klobuchar ist Anwältin, studierte an der prestigeträchtigen Yale Universität. Ihr Vater ist slowenischer Herkunft und Journalist. Ihre Mutter Rose Katherine Heuberger ist Lehrerin und hat Schweizer Wurzeln.

Die Eltern von Rose waren Martin und Margaret Heuberger. Sie wanderten in den 1920er Jahren aus der Deutschschweiz nach Milwaukee ein. Der Grossvater arbeitete in einer Eisenerzmine.

Wofür steht sie?

Die Demokratin steht für eine linksliberale Politik. Der Klimawandel ist eines ihrer zentralen Anliegen. Sollte sie gewählt werden, will sie als aller erstes wieder dem Pariser Klimaabkommen beitreten.

Im Senat, wo sie für einen konsensualen Kurs mit den Republikanern steht, hatte sie diverse Gesetze zu Gesundheit und Privatsphäre angeregt. Sie ist für den Ausbau der Sozialleistungen und Krankenversicherung. Zudem befürwortet sie die Abtreibung und mehr Rechte für Homosexuelle.

Sie kritisierte den Nominierungsprozess von Brett Kavanaugh als Bundesrichter der USA. Ihr Wortgefecht während der Anhörung im September 2018 schlug hohe Wellen. Dabei gab sie auch zu, dass ihr Vater mit Alkoholproblemen kämpfe.

Wie stehen ihre Chancen?

In der amerikanischen Öffentlichkeit ist Klobuchar bisher eine graue Maus geblieben, trotz ihres grossen Engagements und ihrer bereits dritten Amtszeit als Senatorin. Das liegt auch daran, dass sie die Finger von stark umstrittenen und polarisierenden Themen lässt.

Klobuchar steht auch deshalb bei den demokratischen Kandidatinnen im Schatten von Elizabeth Warren und Kamala Harris. Sechs von den bisherigen elf Kandidaten sind weiblich. Alle haben ein Ziel: Donald Trump muss weg.

Wer für die Demokraten in den Ring steigt, muss also das Zeug haben, genug Geld und Unterstützung sammeln zu können. Und das möglichst auch in jenen Staaten, die 2016 Trump wählten. Deshalb steht hinter dem Namen Klobuchar noch ein grosses Fragezeichen.

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