Angehende US-Gefängniswärter wegen Hitlergruss-Fotos entlassen
Das Wichtigste in Kürze
- Vorfall sorgt angesichts antisemitischer Gewalttaten für Empörung.
Der Gouverneur des Bundesstaates West Virginia, Jim Justice, verurteilte das Verhalten der angehenden Justizvollzugsbeamten am Montag (Ortszeit) scharf. «Unter meiner Aufsicht wird diese Art von Verhalten in keiner Regierungsbehörde des Bundesstaates toleriert werden.»
US-Medien hatten das Foto Anfang Dezember publik gemacht. Darauf sind die uniformierten angehenden Gefängniswärter zu sehen, wie sie ihren rechten Arm in die Höhe recken. Darüber steht «Heil Byrd» - ein Verweis auf die Ausbilderin Kassie Byrd. Die Behörden leiteten daraufhin Ermittlungen ein.
Einem Untersuchungsbericht zufolge äusserte eine Mitarbeiterin der Gefängnisbehörde Byrd gegenüber Bedenken über das Foto. Die Ausbilderin habe dies zurückgewiesen: «Es ist nichts falsch daran. Wir haben Leute mit allen Hautfarben und Hintergründen auf diesem Foto, und alle machen mit.» Die Bildüberschrift «Heil Byrd» begründete die Ausbilderin mit dem Satz, sie sei «ein harter Hund wie Hitler».
Dem Untersuchungsbericht zufolge liegt dem Foto keine offen rassistische Absicht zugrunde, sondern «Ignoranz» und ein «schockierender Mangel an Urteilsvermögen». Der Vorfall habe dem Ansehen der Gefängnisverwaltung geschadet und widerspreche den Werten der Behörde.
Das Foto hat auch vor dem Hintergrund einer Reihe antisemitischer Gewalttaten in den USA für Empörung gesorgt. Erst am Samstag verletzte ein Mann beim Angriff auf das Haus eines Rabbiners in Monsey im Bundesstaat New York fünf Menschen mit einer Machete. Der Angreifer wurde später festgenommen.
In seiner Wohnung fanden Ermittler antisemitische Tagebucheinträge mit Verweisen auf Adolf Hitler und die NS-Zeit. Die Behörden legen dem 37-Jährigen ein Hassverbrechen zur Last.