Laut US-Sendern: Vegas-Attentäter (†37) war Elitesoldat
Vor dem Trump-Hotel in Las Vegas ist ein Cybertruck explodiert. Beim mutmasslichen Verursacher handelt es sich um einen US-Elitesoldaten. Er verbrannte im Auto.
Das Wichtigste in Kürze
- In Las Vegas ist ein Tesla-Cybertruck vor dem Trump-Hotel explodiert.
- Die Person im Fahrzeug starb, sieben Menschen wurden leicht verletzt.
- Beim Verursacher der Explosion handelt es sich laut Berichten um einen US-Elitesoldaten.
- Die Behörden gehen bisher nicht von einem Zusammenhang mit New Orleans aus.
Nach der Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump International Hotel in Las Vegas prüfen die US-Sicherheitsbehörden ein mögliches terroristisches Motiv. Anti-Terror-Ermittler seien mit der Untersuchung betraut, sagte der federführende FBI-Agent Jeremy Schwartz bei einer Pressekonferenz.
Am frühen Samstagabend wurden Details zum mutmasslichen Täter bekannt. Wie die Fernsehsender CNN und Fox News berichten, handelt es sich um Matthew Livelsberger (†37). Der aktive US-Elitesoldat soll demnach auch in Deutschland stationiert gewesen sein. Die Sender berufen sich auf Ermittlerkreise.
Daraufhin veröffentlichte die US Army Informationen zu dem Mann, ohne jedoch Bezug zu Las Vegas zu nehmen. Demnach war er Mitglied in der Spezialeinheit Green Berets und hatte zum Zeitpunkt seines Todes Ferien. Das FBI veröffentlichte später Fotos, die den Pass von Livelsberger sowie seinen Armee-Ausweis zeigen. Beide Dokumente wurden im ausgebrannten Cybertruck gefunden.
Leiche hat Schusswunde im Kopf
Von den Ermittlern war zu erfahren, dass sie im Kopf von Matthew Livelsberger eine Schusswunde fanden. Dies teilt die Polizei am Samstag in einer Pressekonferenz mit. Im Fussraum des explodierten Autos fanden die Behörden zudem eine Pistole. Gemäss den Angaben soll der Attentäter sich die Schusswunde selbst zugefügt haben. Kevin McMahill, Sheriff von Las Vegas erklärte: «Wir gehen von einem Selbstmord mit anschliessendem Bombenanschlag aus.» Die Identifizierung der Person sei aber schwierig, weil sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sei.
Sheriff McMahill sagte, der 37 Jahre alte L. habe die meiste Zeit auf dem Stützpunkt Fort Carson im US-Bundesstaat Colorado sowie in Deutschland verbracht. Er sei im Rahmen eines genehmigten Ferienaufenthaltes aus Deutschland zurückgekehrt, fügte er hinzu. L. komme ursprünglich aus Colorado Springs.
Zur Spezialeinheit Green Berets heisst es auf der Internetseite der US Army, die dazugehörigen Elitesoldaten seien auf Guerilla-Kriegsführung und unkonventionelle Taktiken in Auslandseinsätzen spezialisiert. Einer der Ermittler in dem Fall sagte allerdings, das «Niveau» bei der Vorgehensweise mit den explosiven Materialien sei «nicht das, was wir von einer Person mit dieser Art von militärischer Erfahrung erwarten würden».
Auch Familienmitglied und ehemaliger Armeekollege beschrieb Livelsberger als hochdekorierten Kriegsveteranen, dessen Hintergrund bei Spezialeinheiten und im Sprengstoffbereich nicht mit einer Explosion zusammenpasse, bei der es sich zum Teil um Feuerwerkskörper handelte. Der Mann bezeichnete den Elite-Soldaten ausserdem als «hochdekoriert» und beschrieb dessen «grosse Liebe zu seinem Land – insbesondere zum gewählten Präsidenten».
Ermittler prüfen mögliche Verbindung zu Anschlag in New Orleans
Das Fahrzeug – ein Elektro-Pick-up mit markanter Edelstahl-Karosserie – hatte am Mittwochmorgen (Ortszeit) direkt vor den gläsernen Eingangstüren des Prunkbaus gehalten. Unmittelbar darauf kam es zu Rauchentwicklung am Wagen – und schliesslich zu der wuchtigen Detonation.
Kevin McMahill zeigte bei der Pressekonferenz Aufnahmen einer Überwachungskamera von der Explosion des Cybertrucks und eines späteren Drohnenflugs über dessen Ladefläche. Darauf sind die verkohlten Reste mehrerer Benzinkanister und Feuerwerkskörper zu erkennen. Wie die Detonation ausgelöst wurde, war zunächst unklar. Das schwer zu löschende Elektroauto brannte komplett aus. Das Hotel wurde nach dem Vorfall geräumt.
Der Wagen sei gut eine Stunde vor der Explosion in Las Vegas angekommen und eine Weile vor dem Hotel auf und ab gefahren, sagte der Sheriff weiter. Das gehe aus Aufnahmen von Überwachungskameras und der automatisierten Erfassung von Autokennzeichen hervor. Moderne Technik habe sich bei den Ermittlungen als sehr hilfreich erwiesen.
McMahill zufolge war das Fahrzeug in Colorado angemietet worden – über die gleiche Vermittlungs-Webseite, bei der auch der Attentäter von New Orleans seinen Pick-up-Truck angemietet habe. Ein möglicher Zusammenhang mit der Explosion in Las Vegas, die sich nur wenige Stunden später ereignete, werde geprüft. Bisher sieht das FBI jedoch keine Hinweise für einen Zusammenhang.
Elon Musk: «Sie haben sich das falsche Auto ausgesucht»
Währenddessen gab Tesla-Chef Elon-Musk auf seiner Plattform X bekannt: «Wir haben jetzt die Bestätigung, dass die Explosion durch einen sehr grossen Feuerwerkskörper und/oder eine Bombe verursacht wurde, die sich auf der Ladefläche des gemieteten Cybertrucks befand, und nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun hatte«.
Die Führungsriege seines Unternehmens sei mit dem Fall befasst. Telemetrie-Daten des Fahrzeugs deuteten aber nicht auf einen technischen Defekt hin. Vielmehr handele es sich «wahrscheinlich um einen Terrorakt», möglicherweise bestehe auch eine Verbindung zum Anschlag in New Orleans, schob er später nach. Eine Quelle oder Belege für seine These nannte Musk nicht.
Musk teilt auf X mit: «Die bösartigen Schwachköpfe haben sich das falsche Fahrzeug für einen Terroranschlag ausgesucht.» Denn: Der Cybertruck habe die Explosion gedämpft.