Apple Card: Kunden dürfen Rechnung zinsfrei später bezahlen
Das Coronavirus führt wegen Lohnausfällen zu finanziellen Notlagen. Als Reaktion gewährt Apple einen einmonatigen Zahlungsaufschub. Bedingungslos und zinsfrei.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus greift weiter um sich.
- Viele Menschen erhalten wegen wegfallenden Einsätzen keinen Lohn.
- Apple gewährt darum einen zinsfreien Zahlungsaufschub von einem Monat.
Wegen des Coronavirus stehen unzählige Menschen vor dem finanziellen Aus. Insbesondere in den USA, wo Lohnersatz und Versicherungen keineswegs selbstverständlich sind.
Mit Hinblick auf regelmässig anfallende Kosten wie Miete und Stromrechnung führt Apple für die firmeneigene Kreditkarte eine neue Richtlinie ein: Wer will, kann einen einmonatigen Zahlungs-Aufschub beantragen. Eine Begründung ist nicht nötig, der Antrag wird bedingungslos gewährt.
Kreditwürdigkeit wird nicht beeinflusst
Das Spezielle: Der Aufschub bleibt vollkommen zinsfrei. Damit will Apple das Ausmass finanzieller Notlagen vermindern. Dies geht aus einer auf dem Internet-Forum Reddit veröffentlichten E-Mail hervor.
Die Apple Card wird in Zusammenarbeit mit Mastercard und der Goldman Sachs Group angeboten. Ob Apple, das Investmentbanking-Unternehmen oder Mastercard den Anstoss für den solidarischen Entscheid gaben, ist unklar. Fest steht, dass beim Aufschub das Liquiditäts-Rating des Kunden nicht beeinflusst wird.
Das Ganze hat jedoch einen Hacken: Wer sich nicht ausdrücklich für den Aufschub anmeldet, muss zusätzlich den regulären Zinssatz blechen. Dieser fällt mit 20 Prozent üppig aus.
Apple Card nur in den USA erhältlich
Die Apple Card wurde vor rund einem Jahr im US-amerikanischen Markt lanciert. Im November wurden Sexismusvorwürfe laut, weil ein Kunde einen 20-mal höheren Kreditrahmen erhielt als seine steuerrechtlich identisch veranlagte Frau. Apple konnte sich diese Diskrepanz damals nicht erklären. Seither blieb es um die Apfel-Karte eher still.