Auf diese Staaten kommt es in den USA jetzt an
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Wahlkrimi aus der Nacht hängt die Entscheidung über den nächsten US-Präsidenten an wenigen umkämpften Bundesstaaten.
In vielen der 50 Staaten gewinnt alle vier Jahre dieselbe Partei. Aber manche sind hart umkämpft: Ein Sieg von Amtsinhaber Donald Trump oder Herausforderer Joe Biden scheint nun vor allem an sechs grösseren Bundesstaaten zu hängen.
Falls die Ergebnisse in einem davon extrem knapp ausfallen, könnte sich die Bekanntgabe des Resultats noch weiter verzögern. Staaten wie Pennsylvania oder North Carolina nehmen Briefwahlunterlagen noch mehrere Tage lang an - wenn sie rechtzeitig abgeschickt wurden.
Hintergrund: Der US-Präsident wird nicht direkt gewählt. Die Stimmen der Wähler entscheiden über die Zusammensetzung eines Wahlkollegiums, das ihn letztlich kürt. Zum Sieg braucht ein Kandidat mindestens 270 der 538 Wahlleute. Wegen des Mehrheitswahlrechts kann ein Kandidat einen Bundesstaat und die dazugehörigen Wahlleute auch mit hauchdünner Mehrheit gewinnen - etwa mit wenigen Hundert Stimmen.
PENNSYLVANIA: In dem Bundestaat im Nordosten - einem der Gründerstaaten der USA - konnte sich Trump 2016 sehr knapp durchsetzen. Die 20 Wahlleute gingen also auf ihn. In Pennnsylvania dürfen Briefwahlunterlagen erst am Wahltag erfasst und ausgezählt werden, weshalb das Ergebnis auf sich warten liess. Gouverneur Tom Wolf erklärte am Mittwoch, es müssten noch rund eine Million Stimmen ausgezählt werden - vor allem Briefwahlstimmen, die Umfragen zufolge eher für Biden ausfallen sollten.
MICHIGAN: Die 16 Wahlleute des Bundesstaats im Mittleren Westen gingen 2016 mit hauchdünner Mehrheit an Trump. Umfragen sahen in diesem Jahr Biden klar in Führung. Die Bearbeitung der Briefwahlunterlagen begann in Michigan erst kurz vor der Wahl. Die für die Wahl verantwortliche Politikerin Jocelyn Benson sagte im Gespräch mit dem Sender CNN, es werde im Laufe des Mittwochs mehr Klarheit geben. Es stünden noch viele Stimmen aus grösseren Städten wie Detroit aus. Experten werteten das als gutes Zeichen für Biden.
WISCONSIN: Der nordöstliche Bundesstaat hat zehn Wahlleute zu vergeben. Auch in Wisconsin konnte sich Trump 2016 Trump sehr knapp durchsetzen. In diesem Jahr galt Biden als Favorit. Vieles deutet aber wieder auf ein extrem knappes Rennen hin. Briefwahlunterlagen durften auch dort erst am Wahltag erfasst und ausgezählt werden. Der Auszählungsstand liess eine Bekanntgabe des Ergebnisses am Mittwoch wahrscheinlich erscheinen.
NORTH CAROLINA: Der Bundesstaat an der Ostküste hat 15 Wahlleute zu vergeben. 2016 konnte sich Trump dort mit gut drei Prozentpunkten Vorsprung durchsetzen. Der bisherige Auszählungsstand deutete auf ein sehr knappes Ergebnis hin. Resultate wurden am Mittwoch erwartet.
GEORGIA: Trump konnte sich in dem südöstlichen Bundesstaat 2016 mit gutem Vorsprung die Stimmen der 16 Wahlleute sichern. Nun hatten Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert. Die Auszählung musste in einem wichtigen Bezirk wegen eines Wasserrohrbruchs in einem grossen Wahllokal unterbrochen werden. Die Ergebnisse wurden trotzdem noch am Mittwoch erwartet.
NEVADA: Die Stimmen der sechs Wahlleute des Bundesstaats im Westen gingen 2016 mit gut zwei Prozentpunkten Vorsprung an Trumps damalige demokratische Rivalin Hillary Clinton. Umfragen hatten nun einen knappen Sieg Bidens prognostiziert. Die Wahlbehörde erklärte über Twitter, dass es erst am Donnerstag wieder ein ausführliches Update zum Stand der Auszählung werde.