Aus Geldnot will Puerto Rico Tausende Gefangene in die USA verlegen
Durch die Schliessung mehrerer Haftanstalten, will das Verschuldete Puerto Rico fast hundert Millionen einsparen.
Das Wichtigste in Kürze
- Puerto Rico will Gefangene in die USA abschieben.
- Durch die Schliessung von Haftanstalten will die Regierung Gelder einsparen.
Als Sparmassnahme will die Regierung von Puerto Rico mehr als 3200 Inhaftierte in die USA verlegen. Für die Überstellung der ersten 1200 Gefangenen gebe es bereits eine an Gefängnisbetreiber gerichtete Ausschreibung, teilte die puertoricanische Gefängnisbehörde am Montag. Man hoffe, bis Mai einen passenden Bieter gefunden zu haben, hiess es. Mit der Schliessung von Haftanstalten will die Regierung der Karibikinsel demnach über fünf Jahre hinweg umgerechnet rund 98,5 Millionen Franken einsparen.
Mit der geplanten Überstellung soll rund ein Drittel der derzeit rund 9600 Inhaftierten das Insel verlassen. Deren Unterbringung schlägt offiziellen Angaben zufolge täglich mit umgerechnet 79 bis 160 Euro pro Person zu Buche. In den USA wäre sie billiger, hiess es. Die Behörden argumentieren damit, dass die Überstellung der Gefangenen auf freiwilliger Basis erfolgen soll. Kritiker befürchten aber Repressalien gegen diejenigen, die ihre Zustimmung verweigern. Nach Jahrzehnten der Misswirtschaft kämpft Puerto Rico mit einem Schuldenberg von umgerechnet knapp 67 Milliarden Franken.